HilfszahlungenJuncker will Athen schmoren lassen
Griechenland muss weiter auf die Auszahlung des dringend benötigten Notkredits von acht Milliarden Euro warten. Das bestätigte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Montag.

«Wir haben noch Zeit», meint Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker bezüglich der Auszahlungen der Hilfskredite für Griechenland.
AFPDie Euro-Finanzminister wollen zunächst abwarten, ob aus Athen ein klares Sparsignal kommt. «Die Auszahlung hängt von den Antworten der griechischen Regierung ab», sagte der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, am Montag vor Beginn des Treffens der 17 Euro-Finanzminister in Brüssel. «Wir haben noch Zeit.» Athen benötige das Geld erst Mitte Dezember.
Nach Angaben von Diplomaten werden die Finanzminister bei ihrem Treffen den Hilfskredit für Athen nicht freigeben. Die Euro-Partner wollten erst abwarten, ob die neue Regierung der nationalen Einheit in Griechenland wirklich zustande kommt, hieß es. Zudem erwarte man klare Signale, dass die Griechen die Beschlüsse des Gipfels vom 27. Oktober umsetzen. Damals hatten die Euro-Staaten einen Schuldenschnitt für Athen und ein weiteres Hilfsprogramm von 100 Milliarden Euro vereinbart. Griechenland muss im Gegenzug neue Sparmaßnahmen umsetzen und ein Gesetz für die Umsetzung vorbereiten.
Eigentlich hatten die Euro-Finanzminister die sechste Tranche von Krediten aus dem 2010 beschlossenen ersten Hilfspaket schon am 21. Oktober freigegeben. Allerdings hatten sie die Auszahlung gestoppt, nachdem der scheidende Ministerpräsident Giorgos Papandreou eine Volksabstimmung über das Paket angekündigt hatte.
(L'essentiel Online/dpa)