JapanKaiser teilt Göttern Thronbesteigung mit
Eine Pilgerreise zu drei Schreinen: Es ist die vorletzte Zeremonie, ehe Naruhito von Japan endgültig in die Reihe der Kaiser aufgenommen ist.

Japans neuer Kaiser Naruhito ist zum Auftakt seiner Thronbesteigung in die heiligen Schreine seines Palastes gepilgert. Der 59-jährige Monarch suchte am Dienstagmorgen, in einer hellen Robe gekleidet, die Schreine «Kashikodokoro», «Koreiden» und «Shinden» auf.
Bei dieser religiösen Zeremonie teilt der Monarch den Gottheiten mit, dass er am Nachmittag den Würdenträgern aus dem In- und Ausland den Antritt seiner Regentschaft verkünden werde. Naruhito hatte sein Amt offiziell am 1. Mai nach Abdankung seines Vaters übernommen.
Bei der religiösen Zeremonie am Morgen wurde der Monarch von Hofbeamten begleitet, die zwei der Throninsignien trugen: ein Schwert sowie Krummjuwelen, die das Kaiserhaus der Sage nach von der Sonnengöttin Amaterasu Omikami erhalten habe. Den Mythen zufolge sind Japans Kaiser unmittelbare Nachfahren der Göttin. Niemand, selbst der Kaiser nicht, darf dabei einen Blick auf die Throninsignien werfen, die sich in Schutzhüllen befinden. Ihr Inhalt ist dazu zu heilig.
2000 Persönlichkeiten aus aller Welt
Der Kaiser schritt langsam zum «Kashikodokoro», wo die Sonnengöttin verehrt wird, verbeugte sich tief und ging dann zum Beten hinein. Anschließend suchte er in ähnlicher Weise die beiden anderen Schreine auf. Am Dienstagnachmittag vollzieht Kaiser Naruhito dann im Beisein von rund 2000 Würdenträgern aus aller Welt eine prachtvolle Zeremonie zu seiner Thronbesteigung.
In dem Monat folgt eine letzte, religiöse Zeremonie, bei der Naruhito seiner Sonnengöttin für den neuen Reis dankt und ihr Reis und Sake anbietet. Danach ist Naruhito endgültig in die Reihe der Kaiser aufgenommen.
(L'essentiel/roy/sda)