OlympiaKeine nachträgliche Einladung für 15 Russen
Die russische Olympiamannschaft wird nicht größer werden. Das Internationale Olympische Komitee lehnte eine Einladung von 13 russischen Athleten zu den Winterspielen ab.

IOC-Präsident Thomas Bach.
DPADas Internationale Olympische Komitee ist hart geblieben. 13 Sportlern und zwei Betreuern aus Russland wurde die Einladung zu den Winterspielen in Pyeongchang verweigert, wie das IOC am Montag mitteilte. Die unabhängige Prüfkommission unter Vorsitz der früheren französischen Sportministerin Valérie Fourneyron lehnte trotz Aufhebung der lebenslangen Olympia-Sperren der Russen durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS in allen 15 Fällen eine Teilnahme an den Wettkämpfen in Südkorea ab.
Der CAS hatte die IOC-Sanktionen gegen insgesamt 28 russische Athleten aufgehoben, da die Beweise für ein individuelles Dopingvergehen nicht ausreichend gewesen seien. Auf der Liste der 15 Bittsteller für Pyeongchang standen auch Langlauf-Olympiasieger Alexander Legkow und Skeleton-Olympiasieger Alexander Tretjakow.
Glaubwürdigkeit des CAS stehe auf dem Spiel
Der Entscheidung liege eine einstimmige Empfehlung des Fourneyron-Gremiums zugrunde, hieß es. Die Kommission hatte zuvor 169 russische Athleten aus einer Liste von ursprünglich 500 Sportlern zu den Spielen in Südkorea eingeladen. Diese Sportler werden unter neutraler Flagge und ohne Hymne als «Olympische Athleten aus Russland» starten.
Durch die Aufhebung von IOC-Sanktionen vom CAS hatten sich weitere Russen Hoffnung auf ein Nachrücken zu den Winterspielen gemacht. IOC-Chef Thomas Bach hatte das CAS-Urteil am Sonntag scharf kritisiert und eine Strukturreform des CAS gefordert, um eine Rechtssprechung mit Qualität und Kontinuität zu garantieren. «Wir können nicht riskieren, dass der CAS seine Glaubwürdigkeit bei den Athleten verliert», sagte Bach.
Die Prüfkommission hatte die 15 Russen nach den gleichen Kriterien bewertet, wie zuvor die 169 zugelassenen Athleten des Landes. Sie habe aber auch noch zusätzliche Beweise zur Beurteilung verwendet, die die Integrität dieser Athleten infrage gestellt hätten, hieß es in der IOC-Mitteilung. Zu den zusätzlichen Informationen gehörten auch Fakten von geheimen Daten mit Testergebnissen der Jahre 2012 bis 2015, die aus dem Moskauer Doping-Analyselabor stammen und die der Welt-Anti-Doping-Agentur zugespielt worden waren.
(L'essentiel/dpa)