SonderzugKim Jong-un ist wieder in China
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un besucht auf Einladung von Chinas Präsident Xi Jinping sein Nachbarland. US-Präsident Trump dürfte ein Gesprächsthema sein.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist zu einem mehrtägigen Staatsbesuch nach China gereist. Kim besuche das Nachbarland bis Donnerstag auf Einladung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, meldeten nordkoreanische und chinesische Staatsmedien am Dienstag.
Kim und Xi hatten sich im vergangenen Jahr bereits dreimal getroffen. Bei den bevorstehenden Gesprächen dürfte es unter anderem um das geplante Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump gehen.
Kim habe Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang am Montag an Bord seines Privatzugs verlassen, teilte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA mit. Er werde von seiner Frau Ri Sol-ju und mehreren ranghohen Regierungsvertretern begleitet. Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua bestätigte den Besuch.
Hohes Sicherheitsaufkommen
Südkoreanische Medien hatten zuvor berichtet, ein Sonderzug aus Nordkorea habe am Montagabend die Grenze zu China passiert. In der chinesischen Grenzstadt Dandong hätten dutzende gepanzerte Fahrzeuge und Sicherheitskräfte zwischenzeitlich die Straßen im Umfeld des Bahnhofs blockiert, meldete die Nachrichtenagentur Yonhap.
Später meldete die Agentur, Kims Zug sei am Dienstagvormittag in den Bahnhof von Peking eingefahren. Kurze Zeit später verließ eine Fahrzeugkolonne den Bahnhof, wie Journalisten berichteten. Polizisten riegelten eine Zufahrtsstraße mit Metallgittern ab.
Gepanzerter Zug als Zeichen
Kim hatte den mächtigen Nachbarn im vergangenen Jahr dreimal besucht, um sich mit dem chinesischen Staatschef Xi zu treffen. Keine der Reise war im Vorfeld angekündigt worden. Kims erster Besuch im März war erst bekannt geworden, als sein gepanzerter Zug in Peking gesichtet wurde. Es war seine erste Auslandsreise, seit er 2011 an die Macht gekommen war.
Nordkorea ist international weitgehend isoliert. China ist der engste Verbündete Pjöngjangs und ein wichtiger Akteur in den Verhandlungen über Nordkoreas Atomprogramm. In den Konflikt war im vergangenen Jahr Bewegung gekommen. Kim traf sich dreimal auch mit Südkoreas Staatschef Moon Jae-in.
Kein Zeitplan
Im Juni kam er zu einem historischen Gipfel mit US-Präsident Trump zusammen. Dabei willigte Kim in die «Denuklearisierung» seines Landes ein. Genauere Definitionen, einen Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen für den Prozess gibt es bisher aber nicht. Laut Trump bereiten beide Länder derzeit ein zweites Gipfeltreffen vor.
Kim hatte zuletzt in seiner Neujahrsansprache mit einer Kursänderung gedroht, sollten die USA die Strafmaßnahmen gegen sein Land aufrecht halten. Trump sagte am Sonntag, die Sanktionen blieben «vollständig in Kraft», bis es «sehr positive» Ergebnisse gebe.
(L'essentiel/chk/sda)