Gehör verbessern: Mit diesem Trick verstehst Du in lauten Räumen besser

Publiziert

Klopf klopfMit einem einfachen Trick hörst Du in lauten Räumen besser

Es gibt Hoffnung für alle, die Mühe haben, in einer lauten Umgebung einem Gespräch zu folgen. Laut einer aktuellen Studie soll ein einfacher Trick helfen.

Jean-Claude Gerber
von
Jean-Claude Gerber
An Orten mit lauten Hintergrundgeräuschen ist es nicht immer einfach, eine Unterhaltung zu führen.
Eine Studie zeigt nun einen möglichen Weg auf, wie man sein Gehör schärfen kann.
Studienteilnehmende konnten Beispielsätze besser verstehen, wenn sie zuvor mit ihren Fingern einen Rhythmus geklopft haben.
1 / 3

An Orten mit lauten Hintergrundgeräuschen ist es nicht immer einfach, eine Unterhaltung zu führen.

Getty Images

Vielen fällt es schwer, in lauten Räumen wie etwa einer Bar oder in einem vollen Zug zu verstehen, was das Gegenüber sagt. Forscher aus Frankreich haben jetzt eine mögliche Lösung gefunden. Laut ihrer Studie kann rhythmisches Fingerklopfen helfen, das Gehör zu schärfen.

Die Forschenden der Universität Aix-Marseille gingen dabei von der Theorie aus, wonach das motorische und das auditive System eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig auf vorteilhafte Weise stimulieren.

Für die Studie hörten sich die Teilnehmenden Aufnahmen einer Person an, die 40 Sätze aus einer vorgegebenen Liste vorlas. Diese unterlegten die Forschenden mit Hintergrundgeräuschen, wodurch sie schwerer zu verstehen waren. Das Team unter der Leitung der Psycholinguistin Noémie te Rietmolen führte drei verschiedene Experimente durch, aber die wichtigsten Ergebnisse stammen aus Experiment zwei.

Fingerklopfen hilft

Bevor den Teilnehmenden ein Satz vorgespielt wurde, wurden sie angewiesen, sich während fünf Sekunden auf eine von vier vordefinierten Arten vorzubereiten:

  • In einem eigenen Rhythmus mit den Fingern klopfen.

  • Nach einem vorgegebenen Rhythmus (zwei Schläge pro Sekunde) mit den Fingern klopfen.

  • Dem vorgegebenen Rhythmus zuhören, ohne zu klopfen.

  • Still zu warten, bis das Gespräch begann.

Es zeigte sich, dass das Klopfen – unabhängig davon, ob es mit dem vorgegebenen Rhythmus synchronisiert wurde oder nicht – eine positive Wirkung für das Verständnis hatte. Passives Zuhören hingegen führte zu keiner nennenswerten Verbesserung.

Das Fazit der Forschenden

Den Studienautoren zufolge dürfte das Klopfen die Synchronisation der Gehirnaktivität fördern und die Aufmerksamkeit stärken. Das führe zu einer besseren Vorbereitung des Gehirns auf die Verarbeitung von auditiven Signalen, selbst in sehr lauten Umgebungen.

Sie hoffen nun, dass ihre Studie zu praktischen Anwendungen führen. Etwa zur Entwicklung von einfachen Übungen zur motorischen Vorbereitung, die vor Besprechungen in lauten Umgebungen oder Gesprächen in hektischen Städten durchgeführt werden können.

Die Studie wurde im Fachjournal «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlicht.

Folgst Du uns schon auf WhatsApp?

Abonniere unseren Kanal, aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine News-Übersicht sowie spannende Storys und Unterhaltung zum Feierabend.

Deine Meinung zählt

0 Kommentare