In LuxemburgKörper in Ekstase und Tanzpreis in der Tasche
LUXEMBURG – Anne-Mareike Hess erhält am Mittwochabend den Lëtzebuerger Danzpräis. Die Luxemburgerin ist auch im Ausland gefragt.

«Mein Tanz beschäftigt sich mit körperlichen Zuständen, auf der Bühne sind viele Körper in Ekstase», so beschreibt Anne-Mareike Hess ihre Choreografien. Am Mittwochabend erhält die Luxemburgerin den Lëtzebuerger Danzpräis im Tanzzentrum Trois C-L. Für ihre Stücke greift die 31-Jährige nicht auf eine bestimmte Technik zurück, sondern erarbeitet jedesmal «eine spezielle Körperlichkeit».
Hess hat ihre Ausbildung in Luxemburg am Konservatorium und am Trois C-L sowie in Frankfurt und Berlin absolviert. Vor drei Jahren erhielt sie den Nachwuchspreis der luxemburgischen Stiftung zur Förderung junger Talente. Nun den Lëtzebuerger Danzpräis, der aller zwei Jahre vergeben wird. Die 5000 Euro Preisgeld will Hess in die nächste Tanz-Produktion stecken oder in einen Manager, der ihre Termine koordiniert. Denn das sind nämlich einige.
Im Ausland gefragt
Schließlich kann die Luxemburgerin von ihrer Kunst leben, weil ihre Arbeit im Großherzogtum und im Ausland anerkannt wird. Hess bestreitet im Rahmen von Spielzeitprogrammen Auftritte in Schweden und Finnland, für Festivals reist sie nach Frankreich oder Deutschland. Ihre Arbeit kommt gut an: «Die Zuschauer sind sehr berührt, obwohl sie nur im Sessel sitzen.» Oft hätten die Menschen das Bedürfnis, sich über das Gesehene auszutauschen: «Das sind Momente, die ich sehr genieße, weil etwas zurückkommt», erzählt Hess.
Die luxemburgische Tänzerin lebt «zwischen Berlin und Luxemburg» ein unruhiges Leben: Dieses Jahr war sie im Januar in Berlin, im Februar in Grenoble, im April in Stockholm, im Mai in Schweden und Italien, im Oktober geht es für einige Auftritte nach Norwegen. «Ich bin sehr viel unterwegs, es ist sehr schön und sehr aufregend. Trotzdem gibt es immer eine sehr große Unsicherheit.» Umso froher ist Hess, wenn in ihrem Kalender schon Auftritte für die beiden kommenden Jahre stehen. Ein Trend, der sich mit der jüngsten Auszeichnung fortsetzen sollte.
Der Preis wird am Mittwoch, 19 Uhr, im Trois C-L, Banannefabrik in der Hauptstadt, verliehen. Weitere Informationen auf der Internetseite des Trois C-L und der Homepage von Anne-Mareike Hess.
(Sophia Schülke/L'essentiel)