Davidstern von Amy-Winehouse-Statue mit Palästina-Sticker überklebt

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LondonDavidstern von Amy-Winehouse-Statue mit Palästina-Sticker überklebt

Die Londoner Polizei hat den Kleber entfernt und ermittelt, wer den Davidstern der verstorbenen jüdischen Sängerin überklebt hat. Ein Experte wertet den Vorfall als antisemitisch.

Dario Aeberli
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Dario Aeberli
Über die Davidstern-Halskette an der Statue von Amy Winehouse haben Unbekannte einen Pro-Palästina-Sticker geklebt.
Die Statue steht im Camden Market in London, in dessen Nachbarschaft Amy Winehouse aufgewachsen ist.
Der Kleber ist längst entfernt, doch noch sucht die Polizei nach Material von Überwachungskameras, um die Übeltäter ausfindig zu machen.
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Über die Davidstern-Halskette an der Statue von Amy Winehouse haben Unbekannte einen Pro-Palästina-Sticker geklebt.

X/EtanSmallman

Die Londoner Polizei prüft gerade, ob eine Überwachungskamera die vandalistische Aktion aufgezeichnet hat. Unbekannte haben vermutlich in der Nacht auf Montag die Davidstern-Halskette der Statue von Amy Winehouse (1983-2011) überdeckt – mit einem Pro-Palästina-Kleber. Die Sängerin ist im Londoner Bezirk Camden aufgewachsen. Nachdem sie mit 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung gestorben ist, errichtete ein Künstler in ihrer Heimat eine Bronzestatue des Stimmwunders im bei Touristen beliebten Camden Market.

Der Sticker ist laut der Polizei schnell entfernt und Ermittlungen aufgenommen worden. «Es ist antisemitisch, bei der Statue einer jüdischen Sängerin den Davidstern abzudecken, ein bekanntes Symbol des Judentums», erklärte kurz darauf die britische Kampagnengruppe gegen Antisemitismus in einem Statement. Auf X ist die Aufregung groß. Einige bezeichnen die Aktion als «schändlichen Vandalismus». Amys Vater Mitch (73) sagt gegenüber TMZ: «Es ist nicht sehr nett, aber es ist nur ein Sticker.» Mitch Winehouse verwaltet die Hinterlassenschaften seiner Tochter. 

Während Amys Kindheit arbeitete er als Taxifahrer und hörte mit seiner Tochter Jazz-Platten. Sie und ihr älterer Bruder Alex wurden jüdisch erzogen. An Amys Beerdigung trug Alex eine Kippah.

Seit der Terrorattacke der Hamas auf Israel und dem darauffolgenden Krieg sagen viele jüdische Gemeinschaften in England, dass sie sich unwohl fühlen. «Im Moment sagen 69 Prozent der Jüdinnen und Juden in Großbritannien, dass sie seltener sichtbare Symbole ihres Glaubens zeigen. Wenn selbst eine Statue keinen Davidstern tragen kann – überrascht das dann noch jemanden?», schreibt die Kampagnengruppe gegen Antisemitismus in ihrem Statement weiter.

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Am 18. April kommt die Verfilmung von Amy Winehouses Leben ins Kino. Die Teaserbilder haben zuvor bei Fans für Ärger gesorgt. Einige empfinden es «als Beleidigung, wenn sie eine Schauspielerin (Marisa Abela, 27) darstellt, die ihr überhaupt nicht ähnelt.»

Auf Tiktok werden Stimmen laut, die sich Lady Gaga (37) als Schauspielerin für Amy Winehouse wünschen. Trotzdem wird klar, dass die meisten sich den Film anschauen werden.

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