Hu in Washington – «Lost in Translation» im Weißen Haus

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Hu in Washington«Lost in Translation» im Weißen Haus

Es ging um Milliarden-Deals und Menschenrechte. Doch als der chinesische und der amerikanische Präsident gemeinsam vor die Presse traten, versagte die Übersetzung.

Die Verständigung der beiden Weltmächte USA und China wurde bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch im Weißen Haus auf die Probe gestellt. Die simultane Übersetzung fiel aus, die sonst bei solchen Anlässen üblich ist. Der chinesische Dolmetscher musste Obamas Antworten auf die Fragen der Journalisten also zunächst Hu übermitteln, bevor dieser antworten konnte. Das führte nicht nur zu erheblichen Pausen zwischen den Antworten.

Zu einer Frage nach den Menschenrechten schwieg Hu ganz, äußerte sich aber später bei Wiederholung der Frage ausführlich zu dem Thema. Er habe die Frage wegen der technischen Probleme zunächst nicht vernommen, sagte Hu. Das Weiße Haus hingegen erklärte, auch die erste Frage sei Hu gedolmetscht worden. Die Chinesen hätten eine Konsekutiv- statt Simultanverdolmetschung gefordert, hieß es.

Für einige Lacher sorgte schließlich noch ein chinesischer Reporter, der den Dolmetscher aufforderte, seine beiden Fragen korrekt und genau zu übertragen. Nicht so witzig dürften die Fernsehanstalten, die die Pressekonferenz live übertragen hatten, das Dolmetschproblem gefunden haben: Über lange Strecken hörten die Zuschauer nur Mandarin.

(L'essentiel Online mit 20min.c)

Chinas Wirtschaft wächst und wächst

China hat die Weltwirtschaftskrise deutlich schneller und besser als andere Volkswirtschaften überstanden. Die zweitgrößte Wirtschaftsnation wuchs im vergangenen Jahr um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie das nationale Statistikamt am Donnerstag in Peking berichtete, stieg aber auch die Inflation.

Im Dezember legten die Verbraucherpreise um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu - nach 5,1 Prozent im November. Für das ganze Jahr wurden 3,3 Prozent Inflation errechnet. Auch die Erzeugerpreise stiegen um 5,5 Prozent.

Als Zeichen für den Zuwachs der heimischen Nachfrage legten die Einzelhandelsumsätze um 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Die Einkommen der Stadtbewohner sind nach diesen Angaben um 7,8 Prozent gestiegen. Auf dem Lande wurde ein Zuwachs von 10,9 Prozent errechnet.

Trotz Krise war die chinesische Wirtschaft schon 2009 dank eines Konjunkturprogramms und einer massiven Ausweitung der Kreditvergabe um 9,2 Prozent gewachsen. Aus Angst vor Überhitzung und Inflation will die Regierung in diesem Jahr aber die Liquidität verringern.

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