Luxair-Cargo-CenterGewerkschaften rufen zu Protestaktion in Findel auf
FINDEL – Die Gewerkschaften LCGB, OGBL und NGL-SNEP halten am Freitag einen Proteststreik im Zuge der Übernahme der Handling-Lizenzen im Luxair-Cargo-Center ab. Das hat die Polizei am Donnerstag bekannt gegeben.

Zwischen 8.30 und 9.30 kommt es in diesem Gebiet zu Verkehrsbehinderungen.
geoportail.lu/Police Grand-DucaleDie Luxemburger Gewerkschaften OGBL, LCGB und NGL-SNEP veranstalten am morgigen Freitag eine Protestaktion am Flughafen Findel. Der Verwaltungsrat der Fluggesellschaft Luxair hatte Ende Mai beschlossen, das Luftfrachtgeschäft im Cargocenter am Flughafen Findel aufzugeben. Noch ist unklar, wer übernehmen wird.
Mit dem Protestmarsch solle sicher gestellt werden, dass eine Übernahme nicht zu Verschlechterungen für die rund 1200 Beschäftigten führen wird. Das Personal solle außerdem eine gerechte und faire Anerkennung erhalten. «Es gibt vielen offenen Fragen und Ungewissheiten bezüglich ihrer Zukunft», schreibt der LCGB auf seiner Website. Bislang hätten keine konkreten Garantien oder Anerkennungen für die betroffenen Arbeitnehmer erreicht werden können.
«Die Leute haben das Gefühl, von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen zu werden. Sie sind verärgert und werden das am Freitagmorgen deutlich machen», erklärt Paul De Araujo, LCGB-Gewerkschaftssekretär. «Eine Ausschreibung für die Übernahme der Aktivitäten und des Personals läuft, aber Luxair nimmt nicht daran teil». Das Verfahren ziehe sich seit Monaten, sowohl die erste als auch zweite Runde hätten nichts gebracht. «Man hat den Eindruck, dass Luxair ihren Beschäftigten keine Garantien bieten will», so Arujos Vorwurf.
Das sind die Forderungen
Keine Entlassungen infolge der Übertragung der Aktivität;
Ein eigener Kollektivvertrag für die neue Gesellschaft;
Garantie bestehender Vereinbarungen und außergesetzlicher Leistungen;
Eine Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz des Personals;
Garantie einer angemessenen Arbeitnehmervertretung.
Außerdem erwarten sie eine Respektierung des Sozialdialogs sowie eine Verbesserung der Arbeits- und Lohnbedingungen des Luxair-Personals.
In der Zwischenzeit wird der Frachtbetrieb normal weitergeführt. Der Ball liege nun im Feld des Flughafenbetreibers LuxAirport, zwischen den eingegangenen Bewerbungen entscheidet, erklärt Paul De Araujo. Wer das Frachtgeschäft übernehmen will, wird nicht veröffentlicht, Cargolux nimmt aber wohl über eine Tochtergesellschaft an der Ausschreibung teil.
Im Rahmen des Protests ist laut Polizei am Freitag zwischen 8.30 und 9.30 Uhr voraussichtlich mit Verkehrsbehinderungen zwischen der Kreuzung der N1 mit der Rue Lou Hemmer und dem Kreisverkehr in Höhe der Einfahrt zum Flughafengelände zu rechnen. Das Gebiet solle nach Möglichkeit gemieden werden.