Corona-Pandemie: Luxemburg bereitet die 60-Stunden-Woche vor

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Corona-PandemieLuxemburg bereitet die 60-Stunden-Woche vor

LUXEMBURG – Damit trotz Corona in bestimmten Sektoren ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden kann, soll eine Sonderregelung längere Arbeitszeiten ermöglichen.

Ein Gesetzentwurf sieht vor, die Arbeitszeit für Beschäftigte in wichtigen Bereichen wie dem Gesundheitswesen erhöhen zu können.

Ein Gesetzentwurf sieht vor, die Arbeitszeit für Beschäftigte in wichtigen Bereichen wie dem Gesundheitswesen erhöhen zu können.

Editpress/Archives / Julien Garroy

Aufgrund der Corona-Pandemie und stetig steigender Fallzahlen im Großherzogtum werden derzeit Sonderregelungen vorbereitet. Ein Gesetzentwurf, der dem Arbeitsausschuss am Montag vorgelegt wurde, sieht demnach vor, die Arbeitszeit «für Beschäftigte in wesentlichen Diensten, etwa im Gesundheitswesen, in der Pflege, in Krankenhäusern, Altenheimen oder Laboren» erhöhen zu können, sagt Georges Engel (LSAP), Vorsitzender des Arbeitsausschusses.

Die Maßnahme, die bereits auf dem Höhepunkt der Gesundheitskrise in Kraft war, soll «das reibungslose Funktionieren der Dienste gewährleisten, wenn viele Mitarbeiter positiv getestet oder in Quarantäne gesetzt wurden, was zu einem Mangel an Arbeitskräften führt». Damit Arbeitnehmer dann bis zu zwölf Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich arbeiten dürfen, «bedarf noch einer Genehmigung des Arbeitsministeriums», sagt Engel zu dem Gesetzentwurf, über den «in dieser Woche, gleichzeitig mit der Ausgangssperre» abgestimmt werden könnte.

« Wir sind uns bewusst, dass wir den Menschen viel abverlangen »

Die Regeln für Überstunden und Urlaubsansprüche blieben in Kraft, sagte er. Das Gesetz wird zeitlich befristet sein und bis zum 31. Dezember dieses Jahres gelten. Einige Mitglieder des Ausschusses warfen auch die Gefahr eines Burn-out für die betroffenen Mitarbeiter auf. «Wir sind uns bewusst, dass wir den Menschen, die bereits seit Beginn der Gesundheitskrise unter enormem Druck stehen, immer noch viel abverlangen», räumt Georges Engel ein.

Auf die Anfrage von L'essentiel, ob Mitarbeiter gezwungen sein werden, mehr als die üblichen 40 Stunden pro Woche zu arbeiten, wenn sie sich nicht freiwillig melden, wies das Arbeitsministerium darauf hin, dass es «noch zu früh sei, um diese Frage zu beantworten», da der Text «noch weiterentwickelt werden kann, sobald der Staatsrat seine Stellungnahme abgegeben hat».

(jg/L'essentiel)

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