Neue StaatsanleiheLuxemburg besorgt sich Milliarden-Finanzspritze
LUXEMBURG - Das Finanzministerium hat sich nach einer dreijährigen Pause wieder Kapital über eine Staatsanleihe verschafft. Der Deal hat ein Volumen von zwei Milliarden Euro.

Finanzminister Pierre Gramegna ist zufrieden mit der Versteigerung der Staatsanleihe.
DPA/Julien WarnandDer Luxemburger Regierung ist es erstmals in ihrer Amtszeit geglückt, eine klassische Staatsanleihe zu platzieren. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und verschafft dem Staat eine Finanzspritze von zwei Milliarden Euro. Mit der Versteigerung der Papiere waren die Bankinstitute BCEE, BGL BNP Paribas, BIL, Bank of China, Deutsche Bank und die Société Générale CIB beauftragt.
Wie die Regierung mitteilt, hätten die Investoren sehr positiv auf den Marktgang der neuen Luxemburger Anleihe reagiert. Die Nachfrage habe das Angebot um das 3,5-fache überschritten. «Ich freue mich über den Erfolg dieser Operation», sagte Finanzminister Pierre Gramegna. Durch die Anleihe könnten die staatlichen Investititionen der nächsten Jahre in Höhe von acht Milliarden Euro leichter geschultert werden. «Mehr als drei Viertel der staatlichen Investitionen werden aus den laufenden Einnahmen finanziert, nur ein Viertel kommen von der Anleihe», sagte Gramegna.
«Politik auf Pump finanziert»
Aufgrund seiner niedrigen Schuldenquote (2017: 22,4 Prozent) und seines Triple-A-Ratings kann sich Luxemburg zu relativ günstigen Konditionen Geld auf den internationalen Finanzmärkten besorgen – günstiger als etwa Frankreich oder Belgien, unterstreicht das Finanzministerium. Der Koupon des Papiers beträgt 0,625 Prozent (fix) und die Rendite liegt bei jährlich 0,74 Prozent.
Kritik kam von der Opposition. CSV-Fraktionschef Claude Wiseler sagte: «Die Politik der Regierung wird auf Pump finanziert, das ist nicht zukunftsträchtig.» Noch im Dezember habe sich der Finanzminister in der Budgetdebatte damit gerühmt, 2016 keine Anleihe aufgenommen zu haben. Einen Monat später habe sich die Regierung nun zwei Milliarden ausgeliehen.
(jt/L'essentiel)