DNA-Analyse enthüllt – Wolfsweibchen riss Schafe in Dahl

Publiziert

LuxemburgDNA-Analyse enthüllt – Wolfsweibchen riss Schafe in Dahl

LUXEMBURG – Ein Wolfsweibchen wurde erstmals seit 2017 im Großherzogtum nachgewiesen. Dies, nachdem das Tier zwei Schafe getötet hat.

Laut den DNA-Analysen stammt die Wölfin aus der mitteleuropäischen Wolfspopulation.

Laut den DNA-Analysen stammt die Wölfin aus der mitteleuropäischen Wolfspopulation.

Laurent Schley

Im Dezember 2024 sorgte ein Vorfall im Raum Dahl für Aufsehen: Zwei Schafe wurden auf einer Weide gerissen, und die Experten der Naturverwaltung konnten den Wolf als Verursacher nicht ausschließen. Nun steht es fest – dank genetischer Analysen des Senckenberg-Instituts in Deutschland: Ein Wolfsweibchen steckt hinter den Angriffen. Dass es sich um ein Weibchen handelt, sei ein Novum seit der Rückkehr des Wolfs nach Luxemburg im Jahr 2017.

Laut den DNA-Analysen stammt das Tier mit der Kennung GW3691f aus der mitteleuropäischen Wolfspopulation, die von Polen bis nach Deutschland verbreitet ist. Die Wölfin wurde in den Niederlanden geboren und war dort bereits genetisch erfasst. Der betroffene Schafshalter wurde laut Naturverwaltung für den entstandenen Schaden zu 100 Prozent entschädigt.

Angesichts der wachsenden Präsenz von Wölfen in Luxemburg lädt die Naturverwaltung zu einem Informationsabend am 21. Januar 2025 um 19.30 Uhr ein. Unter dem Titel «Koexistenz Mensch-Wolf: Realismus oder Utopie?» wird Dr. Laurent Schley im Theatersaal des Campus Scolaire in Dahl einen Vortrag halten.

Hilfe, ein Wolf – und nun?

Wölfe sind scheue Tiere. In der Regel ziehen sie sich zurück, sobald sie einen Menschen bemerken. Sie können aber auch neugierig sein und den Menschen vorher erst noch genauer mustern.

  • Nicht weglaufen, dadurch kann der Jagdinstinkt ausgelöst werden.

  • Nicht in Richtung des Wolfs laufen, ihn immer im Blick behalten − Augenkontakt sollte dabei vermieden werden.

  • Den Wolf auf sich aufmerksam machen. Ihm zurufen und mit den Armen wedeln. Zieht sich der Wolf nicht gleich zurück, sollte man sich langsam zurückbewegen und einen respektvollen Abstand herstellen.

  • Nähert sich der Wolf weiter, so soll man ihm weiter zurufen und mit Ästen, Steinen oder dergleichen auf ihn werfen.

  • Nie probieren, Wölfe mit Futter anzulocken – auch nicht, um Fotos zu machen!

Wer hierzulande einen Wolf sieht, soll dies per Mail an wolf@anf.etat.lu melden. Mehr zur Rückkehr des Wolfs ist unter emwelt.lu zu finden.

(vs)

Deine Meinung zählt

2 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen