TierschutzLuxemburg fordert EU-weites Verbot von Pelztierzucht
LUXEMBURG/BRÜSSEL – Die Regierung versucht, ihre EU-Kollegen davon zu überzeugen, die Pelztierzucht zu verbieten – bislang allerdings vergeblich.

Pelztierzucht ist in Luxemburg verboten.
AFP/Jonathan NackstrandDie Debatte um das Verarbeiten von Tierfell stand am Dienstag auf der Tagesordnung der Chamber. Die déi Gréng-Abgeordnete Chantal Gary vertiefte die Diskussion über das Verbot der Pelztierzucht, das in Luxemburg bereits greift, weiter. Denn im vergangenen Jahr hatten die Abgeordneten die Regierung bereits aufgefordert, beim Europarat Lobbyarbeit zu leisten, damit die restlichen EU-Länder diesem Beispiel folgen. «Wir haben die Abschlachtung von 15 Millionen Nerzen in Dänemark mit angesehen. Das alles wegen einer Corona-Mutation. Es ist höchste Zeit, mit diesem Unsinn aufzuhören», sagte Chantal Gary vor der Debatte.
Chantal Gary forderte in der Abgeordnetenkammer, «den Schutz und das Wohlergehen der Tiere zu sichern» und erinnerte dementsprechend an das Verbot der unnötigen Tötung von Tieren. «Einen Pelzmantel zu tragen, ist keine Notwendigkeit, sondern ein Luxus», argumentierte sie. Die Verbraucher sollten sich immer fragen, woher ihre Ware kommt. Hier sei die gesamte Produktionskette zu berücksichtigen. Anschließend erkundigte sie sich bei der Regierung nach dem Stand der Diskussionen auf europäischer Ebene.
Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) erinnerte ebenfalls an die Haltung Luxemburgs gegen Pelztierzucht. Allerdings erlaube die Gesetzgebung auf europäischer Ebene nicht dieselben Schritte zu unternehmen, «weil viele Länder Pelze produzieren», sagte der Minister und verwies hauptsächlich auf die Niederlande, Belgien, Frankreich, Schweden, Dänemark und Lettland. «Wir haben Kontakte zu den Nachbarländern, aber jeder muss selbst Verantwortung übernehmen», sagte Romain Schneider.
(jg/L'essentiel)