LuxemburgGoodyear steckt nach Transformationsplan in der Bredouille
LUXEMBURG – Ein «Transformationsplan» bedroht Stellen bei Goodyear – auch im Großherzogtum. Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen jüngst staatliche Hilfe erhalten hatte, ein Ärgernis in den Augen vieler.


In Luxemburg beschäftigt Goodyear etwa 3500 Menschen.
GoodyearGoodyear hat vergangenen Dienstag angekündigt, auf internationaler Ebene umzustrukturieren. Betroffen könnten demnach auch Stellen in Luxemburg sein. Auf Anfrage von L'essentiel bestätigte das Wirtschaftsministerium, dass es «über einen möglichen Transformationsplan» informiert worden sei, und hat empfohlen, Gespräche über einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung anzufangen. Diese ermögliche Vorruhestände, zeitweiliges Ausleihen von Arbeitskräften und Umschulungen, damit Betroffene weiterhin in einem Beschäftigungsverhältnis verbleiben können. Das Ministerium erklärt sich sogar bereit – falls nötig – «die Verhandlungen zu begleiten».
Da die Gewerkschaft OGBL im Jahr 2020 nach der Entscheidung Goodyears, Produktionsstätten in Luxemburg einzustampfen, erfolgreiche Gespräche zum Erhalt der Beschäftigung mit dem Unternehmen geführt habe, zeigt sie sich auch jetzt optimistisch. Dennoch: Die Tatsache, dass Stellenstreichungen in einem Unternehmen, das in den vergangenen Monaten von in Kurzarbeit beschäftigten Arbeitnehmern profitiert hat, geplant sind, lassen einige die Zähne knirschen.
«Verantwortungsvolle Lösungen» sollen gefunden werden
Dass dies ein «moralisches Problem» darstelle, räumt auch Stefan Osorio vom OGBL ein. In den Monaten Februar und März haben laut den Gewerkschaften fast 1000 Beschäftigte in Verwaltung, Produktion und Fertigung von Goodyear Luxemburg für jeweils zwei Wochen in Kurzarbeit gehen müssen.
Angesichts dieser Tatsache mahnt Roger Fornieri vom LCGB zur Vorsicht. Man müsse zwischen Konjunktur, bedingter Kurzarbeit und einem Umstrukturierungsplan zwingend unterscheiden. Zumal die von Kurzarbeit betroffenen Unternehmensektoren seiner Meinung nach nicht diejenigen sein werden, die dem Transformationsplan Goodyears zum Opfer fallen sollen. Auf Anfrage von L'essentiel erklärte Goodyear unteranderem, «verantwortungsvolle Lösungen finden» zu wollen. «Zu Beginn dieses Jahres haben wir alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen des wirtschaftlichen Umfelds auf unsere Tätigkeit zu verringern. Leider war dies nicht erfolgreich», so das Unternehmen.