Luxemburg: Jeder zehnte Arbeitnehmer missbraucht die Krankmeldung

Publiziert

LuxemburgJeder zehnte Arbeitnehmer missbraucht die Krankmeldung

Angesichts des Anstiegs der krankheitsbedingten Fehlzeiten kündigte das Gesundheitsministerium Gegenmaßnahmen an. Ziel sei es, präventiv gegen die Fehlzeiten vorzugehen.

Die Nationale Krankenkasse (CNS) führt regelmäßige Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Die Nationale Krankenkasse (CNS) führt regelmäßige Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Pexels 8Symbolbild)

Rund zehn bis 14 Prozent der von der Sozialversicherung kontrollierten Versicherten werden als arbeitsfähig eingestuft, stellt Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV), fest. Die Kontrollärztliche Dienststelle der Sozialversicherung (CMSS) bewerte Krankheitsfälle, indem sie die Versicherten je nach Anzahl der Krankheitstage einbestellt. Während der Untersuchung entscheide der Kontrollarzt, ob der Versicherte wieder arbeitsfähig ist.

Auf Grundlage des Gutachtens des CMSS erlasse die CNS einen Präsidentschaftsbeschluss. «Versicherte, die das Gutachten des Kontrollarztes anfechten möchten, können entweder Widerspruch beim Verwaltungsrat der CNS einlegen oder später Klage bei den Sozialgerichten erheben», so Deprez.

Hast Du schon einmal einen Krankenschein genommen, nur um der Arbeit zu entkommen?

Die Nationale Krankenkasse (CNS) führe regelmäßig Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Besonders werde überprüft, ob die Versicherten an ihrem gemeldeten Wohnsitz oder an dem Ort, den sie während des durch die Krankenbescheinigung abgedeckten Zeitraums angegeben haben, tatsächlich anwesend sind.

Die krankheitsbedingte Abwesenheitsquote ist laut Gesundheitsministerium von 3,93 Prozent im Jahr 2019 auf 4,50 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. In der Koalitionsvereinbarung stellte die neue Regierung fest, dass «die Fehlzeiten in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben». Sie habe sich verpflichtet, die Gründe für die Fehlzeiten «zu analysieren», «in Abstimmung mit den Beteiligten Präventionsmaßnahmen zu ergreifen» und «gegen jede Form von Missbrauch» in diesem Bereich «vorzugehen».

Das Gesundheitsministerium werde in Kürze eine Arbeitsgruppe «Fehlzeiten» einrichten, die damit beauftragt wird, die Notwendigkeit einer Anpassung der aktuellen Regelung im Detail zu prüfen. Zudem sollen weiterführende Studien angestoßen werden, um die Ursachen für den Anstieg der krankheitsbedingten Fehlzeiten, insbesondere der Kurzzeiterkrankungen, zu ermitteln, erklärt die Ministerin abschließend.

Folgst Du uns schon auf WhatsApp?

Abonniere unseren Kanal, aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine News-Übersicht sowie spannende Storys und Unterhaltung zum Feierabend.

(ol)

Deine Meinung zählt

6 Kommentare