WirtschaftsförderungLuxemburg muss sich besser koordinieren
LUXEMBURG – Eine erste Bewertung der neuen Wirtschaftsförderungsstrategie des Landes wurde am Mittwoch vom zuständigen Minister vorgestellt.

Wirtschaftsminister Étienne Schneider hat eine erste Bilanz der Wirtschaftsförderung gezogen.
Editpress/Julien GarroyMehr Koordination, mehr Austausch, besseres Targeting. Konkrete Ergebnisse stehen noch aus. Dies ist eine erste Bilanz, die der Wirtschaftsminister Étienne Schneider am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz über die neue Wirtschaftsförderungsstrategie Luxemburgs gezogen hat. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde das «Trade and Investment Board» ins Leben gerufen, das aus der Fusion zwischen «Luxemburg for business» und «Luxinnovation» hervorgegangen ist und vom Wirtschaftsministerium geleitet wird.
«Wir arbeiten Hand in Hand mit staatlichen Akteuren wie den Außen-, Finanz- und Forschungsministerien und der Handelskammer, um Luxemburg in den von uns gewünschten Bereichen zu fördern. Was zu unserer ‹Rifkin-Strategie› passt, mit der wir unsere Wirtschaft nachhaltiger gestalten wollen», sagt Schneider.
«Wir haben konkrete Ziele, denn wir arbeiten mit den verschiedenen Clustern zusammen, um zu definieren, welche Unternehmen in unserem Wirtschaftsgefüge gut abschneiden, und was wir tun müssen, um sie anzuziehen», so Schneider weiter.
Luxemburg soll weiter Investoren anziehen
Obwohl bisher noch nicht klar ist, wie und ob sich die Direktinvestitionen von Goodyear, die 2019 ein vollautomatisiertes Werk in Luxemburg eröffnen, auszahlen werden, führt Schneider den Reifenhersteller als positives Beispiel für die Möglichkeiten der Industrie von morgen an. «Dieses Projekt hat auch andere Industrielle motiviert, zu sehen, was sie hier im Bereich der Industrie 4.0 tun können», so Schneider.
Andere Fälle, wie der von Knauf, deren Steinwollwerk in Düdelingen eine Absage erhalten hat, beschädigen hingegen das positive Gesamtbild. «Wenn es sich darauf beschränkt, ist das in Ordnung, aber wir dürfen im Ausland nicht das Bild eines Luxemburgs vermitteln, das keine Investoren oder Industrien mehr will, dass wir gesättigt sind. Das gibt Anlegern, die über eine mögliche Investition in Luxemburg nachdenken, ein schlechtes Gefühl.»
Im Zuge dieser Kundenakquisition werden auch Vermittler im Ausland (Botschaften, Konsulate, Handelskammern, etc.) hinzugezogen. Die öffentlich-private Partnerschaft sei entscheidend, sagen sowohl Nicolas Buck als auch Michel Wurth, Präsidenten der Fedil und der Handelskammer. Ebenso bestehe die Notwendigkeit, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und auszubilden.
(mv/L'essentiel)