Teenager fällt nach «Würgespiel» in Ohnmacht

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LuxemburgTeenager fällt nach «Würgespiel» in Ohnmacht

LUXEMBURG/STADT – Ein Jugendlicher des Lycée Vauban hat am gestrigen Donnerstag das Bewusstsein verloren, nachdem er mit einem Mitschüler ein «Würgespiel» gespielt hatte. Die Zeugen sind schockiert.

Marine Gobbi
von
Marine Meunier
Die Jugendlichen sind sich über die Gefahren ihrer «Spielchen» nicht im Klaren.

Die Jugendlichen sind sich über die Gefahren ihrer «Spielchen» nicht im Klaren.

Vincent Lescaut/L'essentiel

Es war ein Vorfall, der zur Tragödie hätte werden können: Ein 13-jähriger Schüler des Lycée Vauban, ist am gestrigen Donnerstag ohnmächtig geworden, nachdem ihn einer seiner Schulfreunde zu einer Variante des «Würgespiels» herausgefordert hatte. Bei diesem «Spiel» würgen sich die Teilnehmer – häufig mithilfe von Schals oder Gürteln – so lange, bis sie ohnmächtig werden. Andere Namen für den gefährlichen Nervenkitzel sind «Tomatenspiel», «Schalspiel» oder «Halstuchspiel».

In Kevins* Fall hatte ihn ein Mitschüler gefragt, ob er ihn zum Spaß würgen könne. Kevin solle zweimal mit der Hand auf die Hand des Mitschülers schlagen, wenn er nicht mehr könne. Aber Kevin habe nicht fest genug zugeschlagen und der andere habe nicht gleich aufgehört, beschreibt Leon* – immer noch unter Schock – die Szene, der er nach eigenen Angaben gerade beigewohnt hat.

Der Vorfall hat sich in der Kantine der Schule zugetragen und wurde auf Anfrage von L'essentiel von der Schulleitung bestätigt. Diese habe umgehend auf den Vorfall reagiert und eine Betreuungsstelle eingerichtet. Außerdem werde heute während des Unterrichts darüber gesprochen, um über die Risiken und Gefahren derartiger «Spiele» aufzuklären. «Leider verbreiten sich diese ‹Spielchen› immer mehr und werden häufig heimlich ‹gespielt›», warnt ein Vertreter der Schule.

Spiel mit dem Tod

Kevin wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er eingehend untersucht wurde. Er hatte Glück im Unglück. Doch seine Mutter Carole* war außer sich vor Sorge: «Die Kinder sind sich der Gefahren nicht bewusst. Sie waren zu mehreren und haben sich nicht getraut, jemandem etwas von ihrer Dummheit zu erzählen. Als mein Sohn nach dem Essen in den Klassenraum zurückging, ist sein Kreislauf zusammengebrochen.»

«Wir werden Kevin in den nächsten Tagen gut im Auge behalten», sagt seine Mutter. Diese Spiele habe es auch schon vor 30 Jahren, als sie noch zur Schule ging, gegeben, erzählt sie weiter. Doch aus Angst, sie auf dumme Gedanken zu bringen, würde man den Kindern nicht davon erzählen. «Aber solange es ‹Spiel› genannt wird, wird es immer die Neugier der Jugendlichen wecken.»

In anderen Ländern hat diese gefährliche Praxis schon zu Todesfällen geführt. Auch in Luxemburg wurden mehrere Vorkommnisse dieser Art gemeldet. Das jüngste Beispiel war ein elfjähriges Kind der Maison Relais «Strutzbierg» in Düdelingen. Es wurde nach einer Tiktok-Challenge, bei der es darum ging, nach einer Hyperventilation die Luft anzuhalten, ohnmächtig.

*Name geändert

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