Frankreich-Rundfahrt 2017 – Luxemburg träumt von eigener Tour-Etappe

Seit Dienstagmorgen steht die erste Etappe der Tour de France 2017 fest. Sie findet in Düsseldorf statt. Und da die deutsche Stadt lediglich 250 Kilometer von Luxemburg entfernt ist (siehe Karte oben), kann sich auch das Großherzogtum berechtigte Hoffnungen auf eine Etappe machen.

«Wir können wieder träumen», sagt Carlo Hastert vom Luxemburger Sportministerium. «In den Jahren 2015 und 2016 wurde der Osten Frankreichs gar nicht berücksichtigt. 2017 soll die Tour aber wieder nach Lothringen, in die Vogesen oder das Juragebirge kommen. Da müssen wir versuchen, die dritte oder vierte Etappe zu bekommen.»

Eine erste oder letzte Etappe seien bei Kosten von fast vier Millionen zu viel für Luxemburg, erklärt Ed Buchette, Mitglied der UCI-Streckenkommission. Allein die Organisation des Starts einer Etappe in Frankreich koste 100.000 Euro, die Ankunft ungefähr die Hälfte. Im Ausland sei es sogar ein wenig höher. «Und obwohl wir auch die Ausrichtung der Cyclocross-WM am 28. und 29. Januar 2017 stemmen müssen, mit einem Budget von rund 1,5 Millionen Euro, wäre eine Tour-Etappe vor allem medial ganz wichtig.»

Die letzte Luxemburger Etappe geht auf das Jahr 2006 zurück. Damals fanden Start und Ziel in Esch-sur-Alzette statt. «Seit 2011 sind wir Kandidaten für eine Etappe und uns wurde versprochen, dass wir um 2015 herum eine bekommen», erklärt Hastert. «Unsere Bewerbung mit Esch-sur-Alzette wurde seitdem nicht verändert. Was auch immer die Organisatoren für 2017 planen, wir können jedes Gelände bieten.»

Man brauche keine Angst haben zu träumen, sagt Buchette. «Der Zuschlag bei der Tour de France wäre ein großes Geschenk, auch als Teil unserer Ausrichtung für das 'Nation Branding' zum Image des Landes. Es könnte die letzte Tour von Fränk Schleck werden. Jempy Drucker könnte die Sprintwertung und Bob Jungels sogar das Gelbe Trikot gewinnen.»

(Frédéric Lambert/L'essentiel)