Vitiligo: Neue Therapie gibt Éric Hoffnung

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LuxemburgVom schwarzen Punkt zu weißen Flecken – Érics Leben mit Vitiligo

An diesem Freitag findet die Sensibilisierungsaktion der Hautkrankheit Vitiligo statt. Éric Grosset schildert seinen Alltag mit der Krankheit.

Nicolas Chauty
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Nicolas Chauty
Vitiligo verursacht keine Schmerzen und hat keine weiteren körperlichen Folgen außer der Depigmentierung.

Vitiligo verursacht keine Schmerzen und hat keine weiteren körperlichen Folgen außer der Depigmentierung.

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Laut aktuellen Zahlen entwickeln 0,1 bis zwei Prozent der Weltbevölkerung Vitiligo – eine chronische Hauterkrankung, die sich durch pigmentfreie Bereiche auf Haut und Haaren bemerkbar macht. Éric Grosset, ein 62-jähriger IT-Unternehmer aus Luxemburg, erlebte vor etwa drei Jahren eine tiefgreifende Veränderung durch die Krankheit.

«Eines Morgens entdeckte ich einen kleinen schwarzen Punkt in meinem Gesicht und dachte zunächst an ein Haar oder einen Rasierunfall. Doch mit der Zeit wurde der Bereich größer und schließlich weiß», erzählt Éric im Gespräch mit L'essentiel anlässlich einer Sensibilisierungsaktion zu Vitiligo, die am 21. März in mehreren Stadtteilen Luxemburgs stattfindet.

Vitiligo verursacht keine Schmerzen und hat keine weiteren körperlichen Folgen außer der Depigmentierung. Érics Hausarzt überwies ihn damals an einen Dermatologen, der die Diagnose schnell bestätigte.

Der ehemalige französische Premierminister Édouard Philippe ist an Vitiligo erkrankt. Man konnte beobachten, wie sich sein Gesicht in den letzten Jahren verändert hat insbesondere an ...
seinem Bart.
Auch Michael Jackson soll Vitiligo gehabt haben. Zunächst bedeckte er die Flecken mit Make-up, später war die Hautkrankheit wohl der Grund seines Bleachings.
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AFP

Was als kleine, zwei Zentimeter große Stelle begann, habe sich allmählich auf 20 Prozent seiner rechten Gesichtshälfte ausgebreitet. Stress und Sonneneinstrahlung gelten als mögliche Auslöser für Vitiligo. «Der Name sagte mir nichts, also habe ich recherchiert. Viel dagegen tun kann man nicht», erklärt er.

Trotzdem gibt er nicht auf. Er durchläuft eine Phase des Verstehens und der Akzeptanz und startet im April 2024, in Absprache mit seinem Dermatologen, eine neue Behandlung. Diese bestehe aus einer Salbe, die er zweimal täglich aufträgt. Eine 100-Milliliter-Tube – die etwa für fünf Monate reicht – kostet in Luxemburg 800 Euro, wobei 80 Prozent der Kosten von der CNS übernommen werden.

Neue Behandlung gibt Hoffnung

Bereits nach einem Jahr zeigt die Behandlung erste Erfolge: Die Krankheitsentwicklung scheint gestoppt, und die Pigmentkontraste sind weniger stark. «Auf Fotos sieht man es besonders gut», sagt Éric mit einem Lächeln. Er freut sich über jedes «Man sieht es weniger als früher» aus seinem Umfeld.

Seine Botschaft ist nun optimistisch – denn mit dieser Behandlung gibt es Hoffnung. «Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 90 Prozent im Gesicht und an den Händen», erklärt er. Für Menschen, die täglich mit Vitiligo leben, ob Kinder oder Erwachsene, ist das ein bedeutender Fortschritt.

Aktion in der Hauptstadt

Am Freitag, dem 21. März, werden in Luxemburg-Stadt an mehreren öffentlichen Orten lebensgroße Silhouetten aufgestellt – darunter auf der Place d'Armes in der Innenstadt, der Place de l'Europe im Europaviertel Kirchberg und im Einkaufszentrum Cloche d'Or in Gasperich. Diese Installationen stehen stellvertretend für Menschen mit Vitiligo und sollen die Öffentlichkeit für die Auswirkungen der Hauterkrankung sensibilisieren.

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