LuxemburgWie wird man Hundeführer bei der Hundestaffel der Polizei?
SCHIFFLINGEN – Hundeführer bei der Polizei in Luxemburg zu werden, bedeutet, eine tiefgreifende Bindung zu einem tierischen Partner aufzubauen und in einem anspruchsvollen als auch teils stressigen Umfeld zu arbeiten.

Die Rolle eines Hundeführers bei der Polizei ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine enge Bindung zwischen Mensch und Tier erfordert. Doch wie wird man eigentlich Hundeführer und was sind die täglichen Herausforderungen und Freuden dieses Berufs? L'essentiel war bei einem Training dabei und lässt sich von Christian Van Wissen, Leiter der Diensthundestaffel, aufklären.
Die Ausbildung zum Hundeführer ist laut Van Wissen intensiv. «Um sich überhaupt bei der Hundestaffel bewerben zu können, muss der Beamte bereits drei Jahre reguläre Dienstzeit hinter sich haben.» Die Prüfung mit dem Hund dauere dann ein Jahr und werde in Zusammenarbeit mit deutschen und belgischen Kollegen abgenommen, um die Unparteilichkeit zu gewährleisten. Während dieser Zeit werde sowohl das theoretische Wissen als auch die praktische Fähigkeit im Umgang mit Hunden erlernt. «Zudem gibt es einen Belastungstest, in dem die Anwärter bewusst unter Stress gesetzt werden», erläutert der Leiter der Diensthundestaffel.
«Ein Hundeführer benötigt eine hohe Disponibilität, um zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung zu stehen. Darüber hinaus sind Teamfähigkeit, Empathie sowie eine besondere Affinität zu Tieren unerlässlich, um den Anforderungen dieses Berufs gerecht zu werden», beschreibt Van Wissen die erforderlichen Skills. Die Staffel in Luxemburg verfügt über Hunde, die für verschiedene Aufgaben trainiert sind, darunter Drogen- und Sprengstoffsuche, das Verfolgen von Fährten sowie als Schutzhund und bei der Suche nach Brandbeschleunigern. Dabei würden Tier und Mensch eine enge Bindung aufbauen, um erfolgreich zusammenzuarbeiten. «Man verbringt mit dem Hund mehr Zeit, als mit seiner Frau», scherzt Christian Van Wissen.
Die Hunde seien in der Lage, unterschiedliche Aufgaben zu erkennen und ihre Tätigkeiten anzupassen. «Beispielsweise erkennen die Hunde an ihrem Equipment, also ihrem Halsband und ihrer Leine, welche Art von Auftrag sie haben.» Der Hundeführer müsse in der Lage sein, sich in das Tier hineinzuversetzen, ohne es zu vermenschlichen. Auch müsse der «Hundepolizist» die individuellen Bedürfnisse und Charaktereigenschaften erkennen und dementsprechend handeln. Laut Christian machen genau diese individuellen Charakterzüge der Vierbeiner, wie auch die familiäre Bindung zu den Tieren das Besondere an der Arbeit aus.
Die Spürnasen leben bei den Polizisten und genießen auch ihren Urlaub gemeinsam mit ihren Hundeführern. Nach etwa zehn Jahren im Dienst gehen die Hunde in Rente, was ebenfalls mit den Lebensbedingungen von Menschen vergleichbar ist – auch die tierischen Beamten können nach einer intensiven Arbeitsphase im Leben in ein Loch fallen. Das heißt, dass die Hunde auch als Privatier eine Beschäftigung brauchen, um den Rest ihres Lebens, das meist mit fünfzehn Jahren endet, genießen zu können.
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