Gare du Nord: Mehrere Verletzte bei Messerangriff in Paris

Publiziert

Gare du NordMehrere Verletzte bei Messerangriff in Paris

Am Mittwoch musste die französische Polizei in der Gare du Nord einschreiten. Mehrere Personen wurden von einem Mann mit Stichwaffen verletzt.

Der Angreifer wurde leicht verletzt und vor Ort von den Rettungskräften versorgt.

Der Angreifer wurde leicht verletzt und vor Ort von den Rettungskräften versorgt.

afp

Bei einem Angriff mit einer Stichwaffe im Pariser Bahnhof Gare du Nord hat ein Mann am Mittwochmorgen sechs Menschen verletzt, einen von ihnen schwer. Die Polizei habe den Angreifer mit Waffeneinsatz überwältigt und schwer verletzt festgenommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs.

Der Täter sei lebensgefährlich verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht klar. Unter den Verletzten sei auch ein Polizist der Grenzpolizei.

Innenminister Gérald Darmanin besuchte am Morgen den Tatort und bedankte sich bei den Einsatzkräften. Der Angriff habe um 6.42 Uhr vor dem Bahnhofsgebäude begonnen, sich im Inneren fortgesetzt und insgesamt etwa eine Minute gedauert. Die Polizisten hätten drei Mal geschossen. Sie seien in Zivil und auf dem Heimweg nach ihrem Dienst gewesen. Sie hätten ihre Dienstwaffe benutzt, wozu sie berechtigt seien.

Der Angreifer sei schnell «neutralisiert» worden, so der Minister weiter. «Neutraliser» kann im Französischen unter anderem «ausschalten» oder «töten» heißen. Von einem genauen Tatmotiv, darunter womöglich Terrorismus, war von Behördenseite zunächst nicht die Rede.

Bei der Waffe des Angreifers habe es sich nicht um ein Messer gehandelt, sondern um einen «Waffe mit Klinge» und sei wahrscheinlich selbst hergestellt worden, sagte der Minister. Der Mann habe bei seinem Angriff Berichten zufolge nichts gesagt. Verbindungen zum Extremismus seien bislang nicht festgestellt worden, sagte Darmanin.

Als erstes Opfer soll französischen Medienberichten zufolge ein Mann vor dem Bahnhof angegriffen worden sein. Der Angreifer habe auf den Mann 15 Mal eingestochen und diesen schwer verletzt. Anschließend sei der Verdächtige in den Bahnhof gegangen. Weitere Opfer seien vier Zivilisten und ein Polizeimitglied gewesen. Dem Polizeimitglied sei von hinten in den Rücken gestochen worden, sagte Darmanin. Das Opfer sei aber durch eine kugelsichere Weste geschützt gewesen. Durch Schreie sollen zwei andere Polizisten aufmerksam geworden sein. Sie griffen dann ein.

Der Pariser Nordbahnhof ist der größte Bahnhof Europas. Dort kommen zahlreiche Züge aus dem Pariser Umland an, aber auch die Thalys-Züge aus Deutschland und Belgien und die Eurostar-Züge aus London. Täglich verkehren dort etwa 700.000 Menschen, im Jahr sind es 220 Millionen.

Die Polizei sperrte Teile des Bahnhofs ab und verdeckte den Tatort in der Nähe des Aufgangs zum Eurostar-Terminal mit weißen Planen. Mehrere Züge hatten Verspätung, der Zugverkehr kam aber nicht zum Erliegen.

(dpa/afp)

Deine Meinung zählt

0 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen