Kicker mit FreiheitsstrafeMit Fußfessel erzielt er das Siegtor
Wegen alkoholisierten Fahrens muss Marcus Pedersen in Norwegen mit einer Fußfessel spielen. Dies hindert ihn nicht am Toreschießen.

Gegnerische Verteidiger können ihn nicht stoppen, Torwarts ebenso wenig. Das Gesetz kann ihn zwar abbremsen, aber nicht aufhalten. Im April wurde Marcus Pedersen mit über zwei Promille Alkohol im Blut aus dem Verkehr genommen. Ein Gericht verurteilte ihn kürzlich zu einer 24-tägigen Freiheitsstrafe. Diese darf der Stürmer von HamKam aus der zweithöchsten norwegischen Liga dank einer Fußfessel zu Hause verbringen.
Wer mit einer Fußfessel eine Haftstrafe in den eigenen vier Wänden verbringt, darf nur nach draußen, um seinem Job nachzugehen. Deswegen darf der Fußballprofi Pedersen trotzdem spielen – sehr zum Leidwesen seiner Gegner. Im Spiel gegen Grorud IL erzielte der «Häftling» den Siegtreffer zum 2:1.
Mit dem «Häftling» gegen den Abstieg kämpfen
Es war bereits Pedersens neunter Treffer im 15. Spiel. Die Tore des 30-Jährigen kann der Verein sehr gut gebrauchen. Neun Runden vor Schluss liegt HamKam nur knapp vor den Abstiegsplätzen. Dank der Fußfessel darf der Club aus Hamar auch in den nächsten Spielen auf den ehemaligen norwegischen Nationalspieler zählen.
Pedersen ist nicht der erste, der mit Fußfessel spielt: 2019 wurde der Däne Niklas Bendtner wegen Körperverletzung verurteilt und musste ein Ortungsgerät tragen.
(L'essentiel/Etienne Sticher)