Hillenbrand-Lesung – Mord bei Wohnzimmer-Atmosphäre in Perl

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Hillenbrand-LesungMord bei Wohnzimmer-Atmosphäre in Perl

PERL – Während das gemütliche Ambiente durchaus real war, handelte es sich beim Mord zum Glück um reine Fiktion. Tom Hillenbrand las am Donnerstag aus «Goldenes Gift» vor.

Bei gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre stürzte gestern Abend im Victor's Residenz Hotel Schloss Berg unverhofft ein Imker vom Dach. Und genau für diesen Mord sind die Besucher der Caesar's Bar gestern Abend nach Perl gefahren. Tom Hillenbrand las nämlich aus seinem neusten Roman «Goldenes Gift» vor – wer Glück hatte, konnte sich sogar im Vorfeld noch beim Dinner mit dem Autoren austauschen. So, wie es sich für eine kulinarische Krimi-Reise gehört.

Trotz Honig-Skandalen, ungelöstem Mordfall und einem aufgebrachten Xavier Kieffer, der schon zum siebten Mal ohne sein Zutun in einen derartigen Fall reingezogen wurde, ließen sich die Besucher der Lesung aber keinesfalls aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Sie versanken regelrecht in den großen gemütlichen Sesseln und ließen sich von Tom Hillenbrand berieseln. Da fühlte mancheiner sich gleich so wohl, dass er sich wie beim Fernsehabend auf der Couch erstmal die Schuhe abstreifte. Mit drückenden Schuhen entspannt es sich aber auch schlecht.

«Statt Weihnachtsgeschichte eine kulinarische Krimi-Reise»

«Es hat mich ein bisschen an Weihnachten zu Hause in toller Atmosphäre erinnert. Statt der Weihnachtsgeschichte war es hier halt eine kulinarische Krimi-Reise», ist Klaus-Peter Bechter aus Saarbrücken sichtlich begeistert. Den Autor bei einem Drei-Gänge-Menü auch noch persönlich kennenzulernen und mehr über seine Recherche zu erfahren, habe er höchst spannend und inspirierend gefunden. «So macht es einem als Leser noch einmal unheimlich mehr Spaß, sich in die Werke hineinzuversetzen», freut er sich.

«Hier konnte man sogar richtig was lernen»

Auch bei der Lesung liefert der Special Guest des Abends seinem Publikum neben ausgewählten Textpassagen auch den ein oder anderen Einblick in seine Recherche. «Hier konnte man sogar richtig was lernen», ertönte es aus der hinteren Reihe. Tatsächlich wahrte der Autor trotz Plexisglasscheibe vor dem Gesicht keinerlei Distanz zu seinen Lesern. Er ermutigte sie, im Anschluss ihre Fragen loszuwerden, worauf auch einige nach oder bei der Buchsignierung zurückkamen.

Was für Tom Hillenbrand mit den Jahren wohl Routine geworden ist, war für das Hotel eine Novität, die sich, wenn man auf das Gefühl von gestern vertrauen kann, wiederholen wird. «Es war ein perfekter Abend und eine perfekte erste Lesung bei uns im Hotel», freut sich Hoteldirektorin Katrin Stegmaier über den erfolgreichen Abend in einer Location, die sich für Hillenbrands Roman, der zum Teil auch im Großherzogtum spielt, nahezu perfekt anbot. «Die Affinität zu Luxemburg durch die Nähe des Hotels zum Land und zur Stadt ist natürlich immens. Das hat heute Abend einfach alles gepasst», erklärte sie.

(Liz Mikos/L'essentiel)

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