600.000 US-DollarMormonen-Milliardär spendet an LGBT-Verein
Jeff Green war so frustriert wegen seiner Glaubensgemeinschaft, dass er kurzerhand die Mitgliedschaft kündigte. Über eine halbe Million US-Dollar spendet er zudem an Vereinigungen.

Das Vermögen von Jeff Green wird auf fünf Milliarden US-Dollar geschätzt. Damit ist er der reichste Mann im US-Bundesstaat Utah, der das spirituelle und administrative Zentrum der Kirche der Mormonen beheimatet. Viele in der Bevölkerung gehören dieser an, Jeff Green nun offiziell jedoch nicht mehr. «Ich finde, die Kirche der Mormonen hat den globalen Fortschritt in Sachen Frauenrechte, Bürgerrechte und Rassengleichheit sowie LGBTQ+-Themen verhindert.» Neben seinem Austritt hat der Geschäftsmann zudem mehrere Hunderttausend Dollar an LGBTQ-Organisationen gespendet, wie er am Montag bekannt gegeben hat.
Die Hälfte der rund 600.000 US-Dollar, die Jeff Green gespendet hat, gehen an eine Organisation, die Studentinnen und Studenten der Brigham Young University hilft, diese zu verlassen. Die Hochschule trägt den Namen eines der Gründer der Glaubensgemeinschaft und ist stark in der Community verankert. Die Führung der «Church of Latter Day Saints», wie die Glaubensgemeinschaft der Mormonen offiziell heißt, beharrt seit Jahren auf ihrer Ablehnung von Homosexualität. Mitgliedern droht bei einem Outing ihrer sexuellen Orientierung der Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft.
«Die Kirche hat einen schlechten Einfluss auf die Welt und ihre Führung erzählt nicht die Wahrheit, was ihre eigene Geschichte, Finanzen und ihre Unterstützungen angeht», erklärt Green weiter. Der 44-Jährige ist Inhaber des Unternehmens Trade Desk, das sich auf digitale Werbung spezialisiert hat. Einfach gefallen ist ihm der Austritt nicht: «Ich empfinde tiefgehende Liebe für viele Mormonen, aber ich erachte mich schon seit längerem nicht mehr als Mitglied und möchte das hiermit auch klarstellen.» Bei seiner Aktion blieb er nicht alleine. Wie die britische Zeitung «The Telegraph» schreibt, haben es ihm elf Familienmitglieder gleichgemacht und die Kirche verlassen.
(L'essentiel/Patrick McEvily)