AmalfiküsteMotorboot kracht in Segelboot – «Harry Potter»-Herausgeberin tot
Die 45-jährige Adrienne Vaughan war mit ihrer Familie in den Ferien in Italien, als es zum Unfall kam. Beim Zusammenprall sei sie vom Motorboot ins Meer geschleudert worden.
Nach dem Tod der 45-jährigen Chefin des Bloomsbury-Verlags, Adrienne Vaughan, infolge des Zusammenpralls eines Motorboots mit einem Segelschiff vor der italienischen Amalfiküste ist ein Ermittlungsverfahren gegen den Skipper des Motorboots eröffnet worden. Gegen den Italiener werde «wegen Verdachts auf Totschlag und Verursachung eines Schiffbruchs» ermittelt, erklärte Giuseppe Borrelli, Oberstaatsanwalt der Provinz Salerno, am Samstag bei einer Pressekonferenz.
Bei dem Unfall in der beliebten Touristenregion in Süditalien war die Herausgeberin der «Harry Potter»-Buchreihe ums Leben gekommen. Adrienne Vaughan hatte sich am späten Donnerstagnachmittag mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern im Alter von acht und zwölf Jahren auf dem Segelboot aufgehalten.
Vaughans Mann verletzt – Kinder blieben äusserlich unversehrt
Als es zu dem Zusammenprall kam, habe sich die 45-Jährige gerade gesonnt, sagte Borrelli. Sie wurde vom Boot ins Meer geschleudert und geriet in eine Schiffsschraube. Auch ihre zwölfjährige Tochter ging über Bord, blieb aber unverletzt.
Vaughans Mann wurde nach Borrellis Angaben nach dem Vorfall mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Großvater der Kinder sei nach Italien geflogen und kümmere sich um seine Enkel, sagte der Staatsanwalt weiter.
Am Unfall beteiligter Skipper auf Alkohol und Drogeneinfluss getestet
Der ebenfalls im Krankenhaus liegende Skipper sei auf Alkohol- und Drogeneinfluss getestet worden, die Ergebnisse seien aber «nicht unbedingt aussagekräftig», fuhr Borrelli fort. Experten würden entscheiden, ob irgendeine Substanz die Fähigkeit des Bootsführers zum Steuern des Motorboots beeinträchtigt habe. Italienische Medien hatten am Freitag von Kokainrückständen im Blut des Skippers berichtet.
Der Staatsanwalt führte aus, die Ermittler hätten mit den ungefähr 70 Leuten an Bord des gemieteten Segelboots gesprochen, in das das Motorboot gekracht sei. Italienischen Medien zufolge handelte es sich um eine Hochzeitsgesellschaft mit Gästen aus den USA und Deutschland.
Der Kapitän des Segelschiffs sagte der Tageszeitung La Repubblica, dass das Motorboot ein «unerklärliches, fast kamikaze-artiges Manöver» vorgenommen habe. Das Boot sei aus der entgegengesetzten Richtung gekommen, «als sie plötzlich um 90 Grad drehten und unter meinen Bug tauchten», zitierte ihn die Zeitung.