Wahl in Brasilien – Muss Rousseff um ihr Präsidentenamt zittern?

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Wahl in BrasilienMuss Rousseff um ihr Präsidentenamt zittern?

Offenes Rennen bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien. Bis zuletzt blieb offen, ob Amtsinhaberin Rousseff wirklich in die Stichwahl muss.

Dilma Rousseff gibt sich siegessicher.

Dilma Rousseff gibt sich siegessicher.

DPA

Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff ist am Sonntag als klare Favoritin in die Präsidentschaftswahl gegangen. Sie konnte mit einem Vorsprung von fast 20 Prozentpunkten der gültigen Stimmen vor ihrem derzeit stärksten Herausforderer Aécio Neves rechnen, wie die letzten Umfragen vor der Wahl zeigten. Rousseff kam danach auf 44 Prozent der Stimmen, müsste aber dennoch in die zweite Runde, da sie die absolute Mehrheit verpasst. Mit Spannung wurde erwartet, wer neben Rousseff den Sprung in die Stichwahl am 26. Oktober schafft.

Neves von der im Mitte-Rechts-Spektrum verankerten Partei der Sozialdemokraten (PSDB) hatte in der Datafolha-Umfrage von Samstag die dritte prominente Kandidatin, Marina Silva, von der sozialistischen Partei PSB mit 26 zu 24 Prozent der Stimmen knapp auf Platz drei verwiesen. Das Wahlergebnis sollte in der Nacht zum Montag feststehen.

Rousseff rechnet mit Stichwahl

Silva lag in vergangenen Umfragen stets vor Neves, hatte aber sukzessive an Zustimmung verloren. Schon 2010 hatte sie den Einzug in die zweite Runde verpasst. Als erste Kandidatin gab Rousseff am Sonntag ihre Stimme in Porto Alegre ab. Sie rechne mit einer Stichwahl, sagte sie.

Die knapp 143 Millionen Wahlberechtigten waren am Sonntag auch aufgerufen, ein Drittel der Senatorenposten, die Gouverneure (Ministerpräsidenten) der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadt- Distrikts Brasília sowie die Sitze im Abgeordneten neu zu bestimmen. Die Wahlen wurden von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Allein in Rio sind nach mehreren Gewalttaten in Armensiedlungen 30 000 Polizisten auf der Straße. In der Stadt am Zuckerhut trat der Ex-Fußballstar und derzeitige Abgeordnete Romário als Kandidat für den Senat an. Nach Umfragen konnte er mit einem Sieg rechnen.

(L'essentiel/dpa)

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