In LuxemburgMutter will sich auf Corona testen lassen – abgelehnt
OBERKORN – Nach ihrem Italien-Urlaub bekam Leserin Cheryll Fieber und Husten. Sicherheitshalber wollte sie sich in Luxemburg auf das Coronavirus testen lassen. Ohne Erfolg.

Derzeit wird der Test nur an Personen durchgeführt, bei denen der Verdacht auf COVID-19 besteht
IllustrationZurück aus dem Urlaub und krank? Eine Situation, die nie toll ist. Noch viel weniger, wenn die Reise nach Italien ging und die Symptome denen einer Coronavirus-Infektion ähneln. «Ich hatte Fieber und starken Husten», erzählt Cheryll gegenüber L'essentiel. Sich und ihrem Umfeld zuliebe habe sie auf Nummer sicher gehen wollen und sei vergangene Woche zu ihrem Hausarzt gegangen: «Der hat mir geraten, mich dringend testen zu lassen und hat ein entsprechendes Rezept per Fax an die Behörden geschickt», berichtet die 39-Jährige.
Doch an dieser Stelle endete der reibungslose Ablauf von Cherylls Nummer sicher. Denn die Behörden riefen sie an, um ihr mitzuteilen, dass man sie nicht testen werde. Sie könne ihr Leben normal weiterführen. «Vielleicht hat mich wirklich nur eine Grippe erwischt», erzählt die Oberkornerin weiter. Dennoch hält sie die Absage der Behörden für unverantwortlich. Regelmäßig holt sie ihre siebenjährige Tochter aus der «Maison-Relais» ab, ihre 73 Jahre alte Mutter hat inzwischen ebenfalls Fieber und Husten und ihr Bruder, mit dem sie regelmäßig Kontakt hat, arbeitet in einem Luxemburger Großunternehmen. «Aber was ist, wenn es doch das Coronavirus ist?», fragt Cheryll.
Dass Fälle wie der unserer Leserin subjektiv erst einmal schwer nachvollziehbar sind, liegt an dem objektiven und strikten Raster der Behörden. «Derzeit wird der Test nur an Personen durchgeführt, bei denen der Verdacht auf COVID-19 besteht, und dies nur nach festgelegten Kriterien und auf Anfrage der Gesundheitsinspektion oder des Nationalen Dienstes für Infektionskrankheiten». Im Klartext bedeutet dies, dass nur ein Krankenhausarzt und nur «in einigen speziellen Fällen den Test anfragen kann», heißt es auf der Webseite des Gesundheitsministeriums weiter. Somt auch nicht Cherylls Hausarzt.
(Nicolas Chauty/L'essentiel)
Update:
Die Gesundheitsbehörden haben Cheryll inzwischen kontaktiert. Sie kann den Test am Mittwoch zu Hause durchführen. Das sagte Cheryll der Redaktion am Dienstagmorgen.