NahostkonfliktIn Israels Fadenkreuz – Diese Hamas-Anführer bleiben übrig
Hamas-Anführer waren immer wieder Ziel verschiedener Anschläge. Fünf der schwer fassbaren Terroristen bleiben noch in Aktion.


Israel will die Terrororganisation Hamas komplett auslöschen.
IMAGO/ZUMA WireNach dem Tod des politischen Hamas-Führers Ismail Hanija sind noch immer mehrere Anführer der Terrororganisation am Leben. Die meisten von ihnen sind schon mehrmals Inhaftierungen und Anschlägen entgangen.
Yahya Sinwar
Yahya Sinwar, geboren 1962, gilt als Führer der Hamas im Gazastreifen. Er soll sich noch immer dort aufhalten.
Sinwar wurde dreimal verhaftet, mit einer Strafe von viermal lebenslänglicher Haft beim dritten Mal. Allerdings wurde er bei einem Gefangenenaustausch frei gelassen, woraufhin er die Führung der Hamas wieder übernahm. 2015 setzten die USA Sinwar auf ihre schwarze Liste der «internationalen Terroristen».

Yahya Sinwar ist seit 2017 Führer der Hamas im Gaza-Streifen.
Getty ImagesMohammed Deif
Mohammed Deif ist Anführer der Izz al-Din al-Qassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas. Er gilt als Planer des großflächigen Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023.
1989 wurde er von den israelischen Behörden inhaftiert, woraufhin er die al-Qassam-Brigaden mit dem Ziel gründete, israelische Soldaten gefangenzunehmen. Nach seiner Freilassung war er am Bau von Tunneln beteiligt, die es Hamas-Kämpfern ermöglichten, vom Gazastreifen aus nach Israel einzudringen.
2000 wurde er wieder inhaftiert, konnte aber zu Beginn des zweiten palästinensischen Aufstands (Intifada) entkommen. 2024 wurde er Ziel eines israelischen Raketenangriffs, wobei sein Schicksal umstritten ist. Während die Israelis seinen Tod vermeldeten, behauptet Hamas, er würde ihre «Operationen weiterhin koordinieren».

Mohammed Deif auf einem Plakat abgebildet.
IMAGO/ABACAPRESSMarwan Issa
Der ranghohe Kommandant, der als rechte Hand von Mohammed Deif galt, stand auf der israelischen Liste der meistgesuchten Personen. 2006 entkam er einem Attentatsversuch mit Verletzungen.
Die israelischen Streitkräfte hielten ihn während der ersten Intifada fünf Jahre lang wegen seiner Aktivitäten für die Hamas fest. 1997 wurde er von der Palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet, aber nach der zweiten Intifada im Jahr 2000 wieder freigelassen. Israelische Kampfflugzeuge zerstörten auch zweimal sein Haus während der Angriffe auf den Gazastreifen in den Jahren 2014 und 2021, wobei sein Bruder getötet wurde.
Er war Ziel desselben Raketenangriffs in 2024, der auch auf Deif abzielte. Genau wie bei Deif verkündeten Israel und seine Verbündeten seinen Tod, doch die Hamas haben dies nicht bestätigt.

Marwan Issa bei einem Gefangenenaustausch.
BBC / Media SourcesKhaled Meschaal
Der 1956 im Westjordanland geborene Khaled Meschaal gilt als einer der Gründer der Hamas. 2017 wählte die Hamas Ismail Hanija zum Nachfolger von Meshaal als Leiter ihres politischen Büros und Meshaal wurde Leiter des politischen Büros der Gruppe im Ausland.
1997 versuchte der israelische Geheimdienst Mossad auf direkte Anweisung des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, Meschaal zu ermorden, während er in Jordanien lebte. Mossad-Agenten injizierten ihm eine giftige Substanz. Die jordanischen Behörden entdeckten das Attentat jedoch und verhafteten zwei Mossad-Mitglieder.
Der damalige jordanische König Hussein bat den israelischen Premierminister um das Gegenmittel für die Substanz, die Meschaal injiziert worden war. Auf Druck des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton stellte Netanyahu das Gegenmittel zur Verfügung, nachdem er die Bitte zunächst abgelehnt hatte.

Kahled Meheschal entkam nur dank Gegengift und Bill Clinton knapp einem Anschlag auf sein Leben.
imago/ZUMA PressMahmoud Zahar
Mahmoud Zahar wurde 1945 als Sohn eines palästinensischen Vaters und einer ägyptischen Mutter in Gaza geboren. Er gilt als einer der prominentesten Hamas-Führer und Mitglied der politischen Führung der Bewegung.
1988, Monate nach der Gründung der Hamas, wurde Mahmoud Zahar in israelischen Gefängnissen festgehalten. Er gehörte zu denjenigen, die 1992 von Israel ins Niemandsland deportiert wurden, wo er ein Jahr verbrachte.
2006 gewann die Hamas-Bewegung die palästinensischen Parlamentswahlen und Zahar trat in das Außenministerium der neu gebildeten Regierung von Premierminister Ismail Hanija ein, bevor diese schließlich aufgelöst wurde. 2003 versuchte Israel, Zahar zu ermorden, als ein Flugzeug eine Bombe auf sein Haus in Gaza-Stadt warf. Bei dem Anschlag wurde er leicht verletzt, sein ältester Sohn Khaled kam jedoch ums Leben.

Mahmoud war kurz Außenminister der palästinensischen Regierung, als die Hamas gewählt wurden. Die Regierung wurde nur kurz darauf aufgelöst.
IMAGO/ZUMA PressFolgst Du uns schon auf WhatsApp?
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