Luxair-Prozess – Nebenklage gibt Piloten und Staat Schuld

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Luxair-ProzessNebenklage gibt Piloten und Staat Schuld

LUXEMBURG - Die Anwälte der Nebenkläger haben in ihren Plädoyers die Fluggesellschaft hart kritisiert. Sie plädierten dafür, die Angeklagten zu verurteilen.

In der sechsten Verhandlungswoche des Luxair-Prozesses haben nun Anwälte der Familienmitglieder der Absturz-Opfer das Wort. Am ersten Prozesstag in dieser Woche äußerte sich Anwalt Marco Fritsch. Er warf Luxair vor, Familienmitglieder seiner Mandanten betrogen zu haben. Luxair habe die Sicherheit auf sämtlichen Entscheidungsniveaus verfehlt. Aber auch der luxemburgische Staat, der an der Fluggesellschaft Anteile besitzt, habe nicht genug unternommen, um den Familien der Opfer zu helfen. Nur das Familienministerium sei seiner Rolle gerecht geworden.

Anwalt Loesch, der Luxair und die Versicherungsgesellschaften im Zusammenhang mit dem Fokker-Crash repräsentierte, wies die Attacken der Anwälte der Nebenklage zurück. Er sagte, dieses Gericht sei nicht kompetent, über Schadensersatzforderungen zu entscheiden. Laut der Warschauer Konvention könne kein repressives Gericht über Schadensersatzforderungen entscheiden.

Nebenkläger: Angeklagte müssen sich vor Gericht verantworten

Richter Klein betonte daraufhin, man werde die Frage klären. Der Anwalt soll die Möglichkeit erhalten, seine Argumentation anlässlich seines Plädoyers am 30. November eingehend zu erläutern.

Der Anwalt der Nebenkläger plädierte dafür, dass die Angeklagten verurteilt werden müssten. Als Gründe nannte er die Verletzung der Sorgfaltspflicht, fahrlässiges Verhalten und die Ablehnung einer Hilfestellung für Menschen, die in Gefahr sind.

L'essentiel Online/tageblatt.lu

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