Gesundheit in LuxemburgNetzwerk «Help!» begeht 20-jähriges Jubiläum
LORENTZWEILER – Das Hilfs- und Betreuungsnetzwerk ist eine der Säulen des luxemburgischen Gesundheitssystems. Es entwickelt sich stetig weiter.

Von links nach rechts: Luc Gindt, Direktor des Steinforter Krankenhauses, Michel Simonis, Direktor des Luxemburger Roten Kreuzes, Paul Bach, Präsident des Help Netzwerkes und Tom Dugandzic, Vorsitzender des Veriens Syrdakk Heem .
L'essentielSeit seiner Gründung im Jahr 1998 durch das Luxemburger Rote Kreuz betreibt der Verein Objectif Plein Emploi zusammen mit vier Krankenhäusern des Landes das Netzwerk «Help!» – das zweitgrößte Pflegenetz des Großherzogtums. Die Betreuung der Patienten erfolgt sowohl zu Hause, als auch in Tageszentren und betreuten Unterkünften.
Mit über 1100 Mitgliedern aus dem Krankenhaus- und Homecare-Bereich bietet das Netzwerk Krankenhauspflege, aber auch unterstützende Programme zur Erhaltung einer guten Lebensqualität in den Wohnungen der Patienten. Das Netzwerk verfügt über 21 Hilfs- und Pflegezentren, acht Tageszentren, sechs Seniorenclubs und zwei Anlagen für betreutes Wohnen. Paul Bach, Präsident des Netzwerks, freut sich, «den Service im gesamten Großherzogtum anbieten zu können und im Rahmen der Kranken- und Pflegeversicherung auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten abgestimmte Dienstleistungen anzubieten».
Familien sollen entlastet werden
Unter dem Motto «Jeder Tag ist gut» betreut das Help-Netzwerk Menschen, die nach einem Gesundheitsproblem oder einem Unfall auf Hilfe angewiesen sind, und Senioren, die zu Hause Pflege benötigen oder nicht mehr alleine leben können.
«In den Tageszentren werden die Menschen rund um die Uhr betreut. Das ermöglicht vielen auch, ihre Isolation zu durchbrechen und an sozialen und kulturellen Aktivitäten teilzunehmen. Wir entlasten damit auch Familien, die durch unsere Hilfe etwas mehr Zeit für sich haben», erklärt Chloé Kolb, Kommunikationsbeauftragte des Roten Kreuzes. In den kommenden Jahren will das Netzwerk ein Schulungsangebot für Familien, die ihren Angehörigen selbst pflegen, anbieten. Der Stundenplan umfasst Themen wie Ernährung und Hygiene.
Verschiedene Notfallsysteme
«Wir wollen uns stetig verbessern und Familien noch besser zuhören, unterstützen und aufklären», sagt Bach. Eine weitere Priorität für das Help-Netzwerk ist die Versorgung und die Sicherheit der Patienten. «Wir verwenden eine gemeinsame Pflegedatei, die auf Luxemburgisch und Französisch geschrieben ist und die die Nachbereitung erleichtert», erklärt Catherine Gapenne, Direktorin für Hilfe und Pflege beim Roten Kreuz. Eine weitere Neuerung beim Help-Netzwerk ist das sogenannte Help24 Remote Call System.
Dabei handelt es sich eine kleine Box mit einer Taste, die einen Alarm sendet und es der Familie und den Rettungsdiensten ermöglicht, eine Person zu lokalisieren und zu retten. Eine Alternative dazu ist ein Armband, das bei einem Notfall automatisch ein Signal auslöst.
(Émilie Étienne/L'essentiel)