Chamber – Neue Krisenhotline soll Lebensmüde retten

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ChamberNeue Krisenhotline soll Lebensmüde retten

LUXEMBURG – Die Abgeordneten haben am Dienstag Präventionsmaßnahmen gegen Suizid beschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich auf eine Million Euro.

DPA

In den nächsten Wochen soll der nationale Plan zur Suizidprävention vorliegen. Das hat Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) am Dienstag in der Chamber angekündigt. Sechs Minister und sechs Arbeitsgruppen sind mit der Umsetzung der Maßnahme betraut. Ziel ist es, eine «umfassende Politik für die Suizidprävention» vorzulegen. Die Kosten dafür belaufen sich auf eine Million Euro. Der Plan fand in der Chamber große Zustimmung. Alle Parlamentarier stimmten dafür, künftig eine Notfall-Hotline «SOS Détresse» einzurichten, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche erreichbar sein soll.

André Bauler (DP) schlug zudem vor, Präventionsschilder mit einer Notrufnummer bei bekannten Brücken aufzustellen, die bereits häufig Schauplatz von Suiziden geworden sind.

Darüber hinaus hat die Gesundheitsministerin einige beunruhigende Zahlen über Krisenfälle am Arbeitsplatz bekanntgegeben. «Laut unseren Zahlen haben etwa zehn Prozent der Arbeitnehmer in Luxemburg wegen Job-Problemen über einen Selbstmord nachgedacht», so Mutsch. Im vergangenen Jahr haben sich 80 Personen im Großherzogtum das Leben genommen, alle vier Tage passiert somit in Luxemburg ein Suizid. Bei 1600 weiteren Personen blieb es beim Versuch.

Machen Sie sich manchmal darüber Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Unter http://www.prevention-suicide.lu finden sie eine Liste von Einrichtungen, die akutpsychiatrische Versorgung und Krisenintervention in Luxemburg betreiben und Sie bei Bedarf an andere Hilfsstellen verweisen können.

Link:
SOS Détresse

(Patrick Théry/L'essentiel)

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