Neue Studie: In diesen Teilen von Flughäfen lauern Noroviren am ehesten

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Neue StudieIn diesen Teilen von Flughäfen lauern Noroviren am ehesten

Das Flughafen-WC ist die größte Virenschleuder? Nein, es ist der Gastronomiebereich. Darauf schließt eine neue Studie, die die Übertragung des Norovirus untersucht hat.

Laura Zygmunt
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Laura Zygmunt
Am Flughafen wimmelt es von Passagieren – und Noroviren. Eine neue Studie hat das Übertragungsrisiko untersucht.

Am Flughafen wimmelt es von Passagieren – und Noroviren. Eine neue Studie hat das Übertragungsrisiko untersucht.

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Einmal in Kontakt gekommen und schon könnte es Dich erwischen: Unwohlsein, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen – die Rede ist vom Norovirus. Den will sich niemand einfangen, schon gar nicht auf Reisen. Doch gerade hier lauert die Gefahr. Eine neue Studie hat untersucht, wo das Ansteckungsrisiko an Flughäfen besonders hoch ist. Das überraschende Resultat: nicht auf dem WC, sondern im Restaurant.

Das Forscherteam aus China hat erstmals keine theoretischen Szenarien simuliert, sondern in verschiedenen Bereichen eines Flughafens 21 Stunden Videosequenzen aufgezeichnet und dabei 25.925 Berührungen von Menschen erfasst. Denn: Noroviren verbreiten sich hauptsächlich durch Oberflächenübertragung. Gerade innerhalb von Flughäfen kann sich der Norovirus aufgrund der häufigen Interaktionen zwischen Passagieren und ihren Berührungen mit öffentlichen Oberflächen besonders schnell ausbreiten.

Noroviren verbreiten sich vor allem durch Oberflächenübertragungen.

Noroviren verbreiten sich vor allem durch Oberflächenübertragungen.

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Anschließend analysierten und berechneten sie mit Modellen, wie sich potenzielle Noroviren auf andere Menschen auswirken können. Die Ergebnisse publizierten sie im Fachjournal PLOS Computational Biology. Das Forscherteam zeichnete seine Videosequenzen an folgenden Orten am Flughafen auf: beim manuellen Check-in und Self-Service-Check-in, auf der Rolltreppe, in Restaurants, Ladenbereichen, Duty-Shop-Bereichen, Wartebereichen, Einstiegsbereichen und bei der Gepäckausgabe.

Das Resultat: In Flughafen-Restaurants lauerte die größte Gefahr. Bei 51.494 Personen stecken sich durchschnittlich 4,6 Personen an. Konkret bedeutet das, dass ein mit Norovirus infizierter Passagier durchschnittlich 4,6 Personen anstecken kann, wenn der Infizierte nur einmal auf die Toilette geht.

Regelmäßiges Händewaschen ist zwar schön und gut, hilft aber nur sehr bedingt, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Regelmäßiges Händewaschen ist zwar schön und gut, hilft aber nur sehr bedingt, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Pexels/Jenny K.

Aber auch die Check-in-Schalter sowie Self-Check-out-Kassen in Shopping-Bereichen weisen ein hohes Risiko auf. Problematisch sind laut der Studie vor allem die Monitore dieser Geräte. Auch Oberflächen auf Wartebänken, Treppengeländern und Toiletten bergen ein gewisses Risiko. Nicht zu unterschätzen sind außerdem öffentliche Ladestationen für Mobiltelefone: Hier wurde beobachtet, dass Reisende oft ihren Mund oder ihr Gesicht berühren, während sie auf ihre Geräte schauen oder sie bedienen.

Auch überraschend: Die Studie hat ergeben, dass Händewaschen nur bedingt hilft. Wenn Passagiere alle zwei Stunden ihre Hände waschen, wird das Infektionsrisiko nur um zwei Prozent gesenkt. Wenn hingegen alle öffentlichen Flächen mit der gleichen Häufigkeit desinfiziert werden, könnte das Risiko um 83,2 Prozent gesenkt werden.

Das Forscherteam sieht zudem viel Entwicklungspotenzial bei Flughäfen. Die Installation von antimikrobiellen Oberflächen aus Kupfer oder einer Kupfer-Nickel-Legierung könnte das Infektionsrisiko um einiges senken.

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