Frauen-WM«Normal, dass er mit den Spielerinnen schläft» – Sex-Skandal um Sambia-Coach
Kurz vor der Frauenfußball-WM steht Sambias Nationaltrainer Bruce Mwape in der Kritik. Der 63-Jährige wird mit heftigen Missbrauchsvorwürfen konfrontiert.

Große Aufregung um die sambische Frauen-Nationalmannschaft: Keine zwei Wochen vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland sorgt die Meldung für Aufsehen, dass gegen Nationaltrainer Bruce Mwape wegen des Verdachts auf sexuelles Fehlverhalten ermittelt wird. Dies berichtet der «Guardian».
«Wenn er mit jemandem schlafen will, muss man ja sagen», offenbart eine Spielerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. «Es ist normal, dass der Trainer mit den Spielerinnen unseres Teams schläft», so die anonyme Quelle weiter.
Verband schützt Trainer wegen guter Resultate
Eine andere Quelle, die das Team gut kennt, erklärt, die Spielerinnen hätten Drohungen erhalten, falls sie über die Vorkommnisse auspacken würden. «Sie werden mit Strafmaßnahmen bedroht, wenn sie es wagen, etwas über die Vorfälle zu sagen». Die Drohungen kämen aber nicht vom beschuldigten Trainer selbst. Vielmehr sei es der Verband, der ein Auge zudrücke, weil die Frauen zuletzt sportlich gute Resultate erzielten.
Auf diese Weise wolle der Verband der Öffentlichkeit und den Behörden Erfolge und ein gutes Image präsentieren, erzählt die Quelle. Hinter den Kulissen sei es aber «sehr hässlich». Mwape selbst wollte sich gegenüber dem «Guardian» nicht äußern. Ein Sprecher des Verbandes verwies lediglich auf eine Erklärung im September 2022. Damals teilte der sambische Verband mit, dass er die Fifa mit einer Untersuchung zu den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs im Frauenfußball beauftragt habe.
Auch gegen Nachwuchscoach wird ermittelt
«Obwohl uns keine offiziellen Beschwerden von irgendjemandem zu den Vorwürfen vorliegen, nehmen wir diese Vorwürfe sehr ernst und haben eine Untersuchung in dieser Angelegenheit eingeleitet», ließ sich Verbands-Generalsekretär Adrian Kashala in der Erklärung zitieren. Offenbar soll neben Mwape auch gegen den U-17-Nationaltrainer Kaluba Kangwa ermittelt werden.
Neben der Fifa habe der Verband auch die sambische Polizei eingeschaltet, um den Fall zu klären. Verbandspräsident Andrew Kamanga sprach im Oktober vergangenen Jahres davon, «auf jeden Fall Sanktionen ergreifen zu wollen». Bislang ist dies jedoch noch nicht eingetroffen. Die Fifa verkündete, man könne sich aktuell nicht zu laufenden Ermittlungen äußern. Sambia startet am 22. Juli gegen Japan in die WM. Zuletzt testen die Afrikanerinnen auch gegen die Schweiz in Biel (3:3).
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