Coronavirus in Luxemburg: Nur wenige Banker können ins Homeoffice

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Coronavirus in LuxemburgNur wenige Banker können ins Homeoffice

LUXEMBURG – Aus Sicherheitsgründen können viele Bankangestellte nicht aus dem Homeoffice arbeiten.

Eine leere BIL-Filiale am 13. März 2020.

Eine leere BIL-Filiale am 13. März 2020.

Editpress/Julien Garroy

«Bleiben Sie zuhause!»Diesen Appell richtete Premierminister Xavier Bettel (DP) mehrmals an das Volk. Aufgrund der Corona-Krise sollten Unternehmen, falls möglich, ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten lassen. Für die Banken ist das allerdings nicht so einfach. «Natürlich hat die Gesundheit unserer Mitarbeiter Priorität, aber wir können nicht unser kompletes Personal ins Homeoffice schicken» sagt ein Sprecher der BIL (Banque Internationale à Luxembourg). Die Bank- und Datensicherheit müsse weiterhin gewährleistet werden. Die Aufsichtskommission des Finanzsektors (CSSF) rät den Banken in Bezug auf Betrugsrisiken und der Datensicherheit weiterhin wachsam zu bleiben. Denn mit dem Ausbruch der Corona-Krise hätten sich die Betrugsversuche vervielfacht.

Die BIL beschäftigt insgesamt 1800 Mitarbeiter. 300 davon – sowohl Luxemburger als auch Grenzgänger – arbeiten bisher von zu Hause aus. Ab dem heutigen Donnerstag sollen noch mehr ins Homeoffice umziehen. «Mitarbeiter mit Kindern konnten bereits Urlaub aus familiären Gründen beantragen», so der BIL-Sprecher. Andere konnten einfach bezahlten oder unbezahlten Urlaub nehmen. «Unser Ziel ist, dass die meisten unserer Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten können», betont er. Auch wenn von der BGL BNP Paribas keine Zahlen mitgeteilt wurden, wurde auf Nachfrage bestätigt, dass ein Teil der Mitarbeiter von zu Hause arbeite.

Verteilung der Mitarbeiter

Aber wie steht es mit denen, die weiterhin ins Büro müssen? Sowohl bei BGL BNP Paribas als auch bei der BIL wurden die Mitarbeiter auf die verschiedenen Filialen verteilt. Außerdem wurden bei der BIL – sowie in anderen Banken auch – Räumlichkeiten geöffnet, die normalerweise nicht genutzt werden, um die Mitarbeiter auf Abstand zu halten. In den Büros wurde jeder Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht, die Hygienemaßnahmen zu beachten. Für die Kommunikation wird auf Videokonferenzen und Chats zurückgegriffen. Die Kantinen wurden geschlossen. «Unsere Angestellten können sich jedoch jederzeit etwas liefern lassen», sagt der Sprecher.

Die BGL PNB Paribas fordert ihre Kunden dazu auf, das Online-Banking zu nutzen und nur «im absoluten Notfall» eine Filiale zu besuchen. Das gleiche gilt auch bei der BIL, wo Kunden nur noch nach Terminvereinbarung empfangen werden.

(ol/L'essentiel)

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