Stugalux ConstructionOGBL verweigert Unterzeichnung von Sozialplan
LUXEMBURG – Bei Stugalux Construction S.A. liegt ein Sozialplan bezüglich der Entlassung von 65 Mitarbeitern auf dem Tisch. Der OGBL hat die Unterzeichnung verweigert.

Der Sozialplan bei Stugalux Construction wurde noch nicht unterzeichnet.
Editpress/Hervé MontaiguDer OGBL hat am Montag die Unterzeichnung des Sozialplans abgelehnt, den die Unternehmensdirektion bei Stugalux Construction S.A. für die 65 der über 250 Beschäftigten, die entlassen werden sollen, ausgearbeitet hatte. 38 davon sollen unmittelbar ihren Job verlieren, zuvor war von 75 die Rede. «Verhandlungen für einen Sozialplan dauern in der Regel 15 Tage, in diesem Fall sind sie bereits am Freitag zum Erliegen gekommen», so Jean-Luc De Mattéis vom Gewerkschaftsbund OGBL. Neben neun neutralen Delegierten ist die Gewerkschaft als einzige in der Personaldelegation des Unternehmens vertreten.
Der OGBL hatte zuvor geklagt, sich in dem Plan nicht wiederzuerkennen. «Die Ereignisse sind untragbar. Wir haben bis zum Schluss versucht, die Geschäftsleitung von den Kündigungen abzubringen», sagte Jean-Luc De Mattéis. Dabei plädierte die Gewerkschaft für einen Weiterbeschäftigungsplan, um den Betroffenen Zeit zu geben, eine neue Stelle zu finden.
«Doch leider hat der Arbeitgeber sich in Sachen Entlassungen festgefahren, obwohl es Hilfsangebote unserer Seite gegeben hat», meint das OGBL-Mitglied. Sogar die Ministerien hätten sich laut dem Gewerkschafter für einen Erhaltungsplan eingesetzt. Doch nichts habe geholfen. «Dieses zwanghafte Entlassen läuft in Luxemburg so nicht», schimpft Jean-Luc De Mattéis. Der Sozialplan kann jedoch auch ohne Unterstützung durch den OGBL angewandt werden.
«Ich kämpfe um jede Stelle»
Die Geschäftsleitung von Stugalux Construction stellt ihrerseits klar: «Wir haben eine Vereinbarung mit der Delegation getroffen, die auch die gewerkschaftliche Zustimmung erhalten hatte», berichtet Firmenchef Joël Schons. «In diesen schwierigen Zeiten» sei der Personalabbau zur Kostensendung nötig. Das Unternehmen leide, wie viele andere in der Baubranche, unter dem stockenden Immobilienmarkt. «Die laufenden Projekte sind gesichert, und wir hoffen, dass es ab dem vierten Quartal besser läuft», heißt es von Joël Schons.
Dem Direktor zufolge wäre es in der aktuellen Wirtschaftslage «unverantwortlich gewesen, die Kosten nicht zu senken». Er versicherte jedoch, die Auswirkungen des Sozialplans gering halten zu wollen. «Ich kämpfe um jede Stelle. Jetzt sind es 38 Mitarbeiter, dabei haben wir mit 76 angefangen», erklärt Joël Schons. Im Laufe des Verfahrens habe die Zahl der Entlassungen deutlich gesenkt werden können. Doch «wenn es keinen Markt gibt», müsse man sich anpassen.
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