Erstunken und erlogen – Paar schwindelt allen Millionen-Erbschaft vor

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Erstunken und erlogenPaar schwindelt allen Millionen-Erbschaft vor

Ein britisches Paar verspricht, eine Erbschaft über 230 Millionen Euro mit Verwandten und Freunden zu teilen – nur ist das Ganze ein einziges Lügengebäude.

Die Angehörigen und Freunde von Stevie-Nia (27) und Ashley Coombs (33) aus Swansea in Südwales sind bitter enttäuscht: Monatelang glaubten sie dem Paar, als es ihnen erzählte, dass es 200 Millionen Pfund (umgerechnet 230 Millionen Euro) vom Großvater von Stevie-Nia geerbt habe. Erst als sich viele bereits verschuldet hatten, stellte sich heraus, dass die beiden die Geschichte frei erfunden hatten.

Alles fing vor rund einem Jahr an, als Stevie-Nia Freunden und Angehörigen ein Testament vorlegte, in dem sie angeblich von ihrem Großvater als einzige Erbin eingesetzt worden war. Der Mann sei an Krebs gestorben war, sagte sie. Das war ihre erste Lüge.

Das Paar versprach den Eltern von Ashley, ihnen fünf Millionen Pfund (umgerechnet 5,7 Millionen Euro) und eine 8-Zimmer-Villa zu schenken. Als Marion und Simon (beide 58) den Anwalt ihres Sohnes aufsuchten, um die Formalitäten abzuschließen, erfuhren sie, dass es das Haus gar nicht gab.

Freunde sollten in neuer Firma arbeiten

Nicht anders ging es Stevie-Nias Freundinnen: Amy Salter (32), die mit der Betrügerin beim lokalen Straßenverkehrsamt arbeitete, kündigte ihren Job auf Anweisung ihrer Freundin. Stevie-Nia wollte eine Eventagentur für Prominente unter dem Namen Goodihoo gründen und Amy und deren Mann einstellen.

«Eines Abends kamen sie zu uns mit einer Flasche Champagner und erzählten von der Erbschaft», sagte Salter zur «Sun». Das Betrügerpaar schlug den Salters vor, ihr Haus zu verkaufen – was diese auch prompt taten. Doch die Firma der Coombs gab es nie, und die Salters haben jetzt Schulden von über 16.500 Euro.

Arbeitslos – aber ohne rechtlichen Folgen

Noch verwerflicher war das Versprechen, das die Coombs ihren Freunden Michele Stephens (44) und deren Ehemann Robert (37) gaben. Die beiden hatten jahrelang versucht, ein Kind zu bekommen. «Stevie sagte, sie würde die 25.000 Euro für meine künstliche Befruchtung übernehmen.» Daraus wurde nichts. Heute meint Michele über ihre einstige Freundin: «Sie ist ein Miststück.»

Während ihr Umfeld sie für Millionäre hielt, arbeiteten Stevie-Nia und Ashley Coombs als Haushälter für einen reichen Mann. Als dieser nun über die Medien erfuhr, was seine Angestellte getan hatten, entließ er sie. Rechtlich belangen kann sie aber niemand: Trotz der Lügen und der Enttäuschung haben die Coombs nie einen finanziellen Profit daraus geschlagen. Warum sie die Geschichte der Erbschaft erfanden, bleibt allen ein Rätsel.

(L'essentiel/kle)

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