Padel-TennisLuxemburgs neues Nationalteam steht vor seinem ersten Einsatz
LUXEMBURG – Erstmals findet hierzulande ein internationales Padel Cup statt, mit einer eigenen Nationalmannschaft. Für die kommenden Jahre hat der Verband schon neue, große Ziele.

Luxemburg hat ein neues Nationalteam. So neu, dass Jemp Felgen, Präsident der Padel-Kommission des Tennisverbands FLT, die Trikots erst am Dienstag abgeholt hat – in Vorbereitung auf deren ersten Einsatz. Am Wochenende findet mit dem «Innside by Meliã Padel Cup» im CK Sportcenter Kockelscheuer zum ersten Mal ein internationales Padel-Turnier im Großherzogtum statt. Die zwölf luxemburgischen Spielerinnen und Spieler, geteilt in zwei Mannschaften, werden an zwei Tagen gegen die Nationalmannschaften aus Moldawien, Andorra, Island und ein regionales Team aus dem Saarland antreten.
Seit sechs Wochen bereiten sich Michel Zeniti, Tom Maquel, Ahmed Youssef, François Planchard, Mederic Thill, Elie Noe Nicolay sowie Céline François, Claudine Schaul, Laurence Maringer, Laure Felgen, Kelly Reiff und Walquiria Bley intensiv mit ihrem Trainer Enric Batalla vor, wie Felgen im Gespräch mit L'essentiel erzählt: «Tom oder Céline gehören zu unseren Hauptspielern». Bevor es die Sportart in Luxemburg gab, hätten beide bereits in Belgien gespielt. Wie viele seien sie über Tennis zum Padel gekommen, notwendig sei das aber nicht.
Rund 50 Leute reisen laut Felgen für das Freundschaftsturnier ins Großherzogtum. «Ich glaube Andorra kommt sogar mit Kamera, das ist schon großes Kino», sagt er mit Vorfreude. Im andorranischen Team verortet er auch die größte Konkurrenz. Dass alles mit rechten Dingen zugeht, dafür sorgt ein Schiedsrichter des Dachverbands International Padel Federation (FIP), dem auch Luxemburg angehört.
Die Sportart boomt weltweit seit einigen Jahren, doch im Vergleich zu Hochburgen wie Spanien, wo Padel in seiner Popularität mittlerweile nur noch Fußball vor sich hat, steckt sie hierzulande quasi noch in den Kinderschuhen, wie Jemp Felgen ausführt. 2019 entstanden die ersten Padel-Felder, seit 2022 ist der Sport Teil des Tennisverbands und es gibt Landesmeisterschaften. Lizenziert seien mittlerweile 400 Spieler. «Das ist schon enorm, wir machen das ja erst zwei Jahren», sagt der Kommissionspräsident. Um gegen andere anzutreten, müssen die Turnierspieler bisher regelmäßig ins Ausland fahren. Bei dem Cup geht es neben dem Sieg also auch um Spielpraxis. «Damit so viel Padel gespielt wird wie möglich, wird jeder Platz ausgespielt.»
Den nächsten Meilenstein hat die Padel-Kommission schon im Auge, die Idee muss aber noch von der FIP abgesegnet werden: Ein hierzulande organisiertes Turnier im kommenden Jahr, bei dem es um nicht weniger als eine Wildcard für die Europameisterschaft gehen soll. «Das würde natürlich der Attraktivität des Turniers die Krone aufsetzen», sagt Felgen. Auch ohne Wildcard sei die EM für das Nationalteam das ganz große Ziel. «Wir werden auf jeden Fall in der Qualifikation antreten und es versuchen!»
Die internationale Padel-Szene schielt schon länger darauf, dass der Sport olympische Disziplin wird. Nachdem in Los Angeles nichts draus wird, liegt die Hoffnung derzeit auf Brisbane 2032. Mit der neuen Nationalmannschaft richtet Luxemburg seinen Blick auf die Kleinstaatenspiele, die alle zwei Jahre von den Nationalen Olympischen Komitees der europäischen Kleinstaaten organisiert werden. «Jedes Land hat die Möglichkeit, zwei – in Anführungszeichen – Randsportarten mitzubringen. Wir wollen das für Padel in fünf Jahren, wenn die Spiele wieder in Luxemburg stattfinden, über das Olympische Komitee schaffen», sagt Felgen.
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