Luxemburg: Neue Regeln für medizinisches Cannabis

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PatientenschutzLuxemburg ändert Cannabis-Regeln für medizinische Produkte

LUXEMBURG – THC-reiche Cannabisblüten werden künftig stärker reguliert, um den Schutz von Patienten zu gewährleisten und Missbrauch vorzubeugen.

Die Dosierung und Anwendung von Cannabisblüten sei schwieriger, als die von Cannabisölen.

Die Dosierung und Anwendung von Cannabisblüten sei schwieriger, als die von Cannabisölen.

Foto : Editpress/Julien Garroy (Symbolbild)

Ab Januar 2025 treten in Luxemburg neue Regelungen für medizinisches Cannabis in Kraft, die insbesondere die Verfügbarkeit von THC-reichen Cannabisblüten einschränken. Ziel soll sein, den Patientenschutz zu stärken und den Missbrauch von Cannabisblüten zu minimieren. Die Entscheidung wurde bereits im vergangenen Oktober kommuniziert.

«Die Dosierung und Anwendung von Cannabisblüten ist schwierig und wenig reproduzierbar», erklärt Martine Deprez (CSV), Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, am Donnerstag in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der LSAP. Die Wirkung von THC in inhaliertem oder verdampftem Cannabis ist demnach variabel und hängt von Faktoren wie Produktqualität und Inhalationstechnik ab. Zudem sei die Wirksamkeit und der therapeutische Nutzen von medizinischem Cannabis bisher nicht umfassend wissenschaftlich belegt. Auch sieht die Ministerin ein höheres Missbrauchsrisiko bei rauchbaren Cannabisprodukten.

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Um die Auswirkungen auf die Patienten möglichst gering zu halten, hat Luxemburg folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Schrittweise Reduzierung: THC-reiche Blüten werden schrittweise aus dem Programm entfernt, während andere Cannabisprodukte weiterhin verfügbar bleiben.

  • Alternativen: Ölextrakte mit bekannten Cannabinoid-Profilen (THC-dominant, CBD-dominant und THC/CBD-ausgewogen) stehen als sicherere und einfacher zu dosierende Therapieoptionen zur Verfügung.

  • Information und Begleitung: Ärzte und Krankenhausapotheken sind für die Information und therapeutische Begleitung der Patienten verantwortlich.

Was sind THC und CBD?

Anders als Frankreich, das im März 2024 abrupt ein Verbot für THC-reiche Cannabisblüten eingeführt hat, verfolge Luxemburg einen schrittweisen Ansatz. «Die luxemburgische Regierung will sicherstellen, dass Patienten und Ärzte genügend Zeit haben, sich an die neuen Regelungen anzupassen», so Deprez. Dies sei besonders relevant, da 99 Prozent der im Jahr 2024 ausgestellten Verschreibungen für medizinisches Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen dienten. Öle würden sich besser für solche Anwendungen eignen, da sie eine gleichmäßigere Dosierung und eine länger anhaltende Wirkung bieten würden.

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(kn)

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