Putin und Kim: Russland und Nordkorea vereinbaren strategische Partnerschaft

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PjöngjangRussland und Nordkorea vereinbaren strategische Partnerschaft

Fast zwei Stunden sprechen der Kremlchef und Nordkoreas Machthaber in Pjöngjang. Sie preisen die Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang, die nun noch enger werden sollen.

Kremlchef Wladimir Putin und Machthaber Kim Jong Un unterzeichneten am Mittwoch in Pjöngjang ein Abkommen für eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen ihren Ländern.
Vor ihrem Gipfeltreffen dankte Putin Kim für die nordkoreanische Unterstützung des russischen Vorgehens in der Ukraine.
Kim sicherte Putin zudem «volle Unterstützung und Solidarität» für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu.
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Kremlchef Wladimir Putin und Machthaber Kim Jong Un unterzeichneten am Mittwoch in Pjöngjang ein Abkommen für eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen ihren Ländern.

Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP

Russland und Nordkorea weiten ihre militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit inmitten massiver Spannungen mit dem Westen aus. Kremlchef Wladimir Putin und Machthaber Kim Jong Un unterzeichneten am Mittwoch in Pjöngjang ein Abkommen für eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen ihren Ländern, wie russische Staatsmedien berichteten. Vorausgegangen war demnach ein fast zweistündiges Gespräch. Ursprünglich sollte das Treffen zwischen Putin und Kim dem Vernehmen nach eine Stunde dauern.

Vor ihrem Gipfeltreffen dankte Putin Kim für die nordkoreanische Unterstützung des russischen Vorgehens in der Ukraine. Der Präsident kündigte überdies das dann später unterzeichnete «neue grundlegende Dokument» an, das auf lange Sicht das Fundament der Beziehungen der beiden Länder bilden solle. Dabei verwies Putin auf den «Kampf gegen die imperialistische, hegemoniale Politik der USA und ihrer Satelliten gegen die Russische Föderation».

Der Kremlchef beschwor die Beziehungen zur nordkoreanischen Führung, die in jene Zeit zurückreichten, als die sowjetische Armee in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs auf der koreanischen Halbinsel gegen die Streitkräfte Japans gekämpft habe. Während des Koreakrieges habe Moskau Pjöngjang weiter unterstützt, sagte Putin.

Kim betonte, die Beziehungen zwischen seinem Land und Russland seien noch enger als in der Sowjetzeit. Putins Nordkorea-Besuch sei nun eine Gelegenheit, die «flammende Freundschaft» zu festigen. Kim sicherte Putin zudem «volle Unterstützung und Solidarität» für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu. Welche Form diese Unterstützung annehmen soll, blieb zunächst offen.

Die USA und Südkorea werfen Nordkorea vor, Russland mit Raketen, Artillerie und anderem Militärgerät für den Einsatz in der Ukraine zu versorgen. Im Gegenzug soll das isolierte Land von Moskau ökonomische Unterstützung und Zugang zu Militärtechnologie erhalten.

Der Kreml und Pjöngjang bestreiten nordkoreanische Waffenlieferungen, die gegen mehrere vom UN-Sicherheitsrat gegen Nordkorea verhängte Sanktionen verstoßen würden, die Moskau einst selbst mitgetragen hatte. Gemeinsam mit China, das im höchsten UN-Gremium ebenfalls mit Vetomacht ausgestattet ist, blockiert Russland inzwischen weitere Bemühungen, neue Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang wegen dessen Waffentests auf den Weg zu bringen.

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(DPA)

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