«Baur au Lac» ZürichPolizei holt zwei Fifa-Funktionäre aus dem Bett
Erneute Verhaftungen im Fifa-Skandal in Zürich: Die Polizei schlug laut «New York Times» im Morgengrauen zu. Zwei Personen wurden verhaftet.

Im Fifa-Korruptionsskandal gab es heute um 6 Uhr früh neue Verhaftungen, schreibt die New York Times.
Die Polizei nahm im Zürcher Hotel «Baur au Lac» zwei Personen fest – dies wurde von der Fifa in einer Mitteilung bestätigt: «Wir haben Kenntnis von den Aktionen, die heute vom US-Justizministerium durchgeführt wurden», hieß es darin.
Zu Anfang berichteten verschiedene Medien von zwölf Verhaftungen. Es sollen insgesamt aber nur zwei Personen festgenommen worden sein, teilt das Bundesamt für Justiz in einer späteren Mitteilung mit. Die zwei betroffenen Fifa-Funktionäre seien festgenommen und in Auslieferungshaft versetzt worden, heißt es weiter.
Ein Hotelmanager sagte, die Hotelgäste seien über die «extreme» Situation informiert worden – und hätten das Gelände verlassen müssen.
Bestechungsgelder in Millionenhöhe
Nach Augenzeugenberichten wurden die verhafteten Personen hinter dem Garagentor in zivile Einsatzwagen gesetzt – ein Mann bot Sichtschutz gegen die Medien. Um wen es sich handelte, war zunächst nicht bekannt. Laut Staatsanwaltschaft wurden aber weder der Präsident Sepp Blatter noch der Generalsekretär Jérôme Valcke festgenommen.
Die Fifa-Funktionäre werden laut dem Journalisten Sam Borden der New York Times vor dem «Baur au Lac» für eine Krisensitzung um neun Uhr abgeholt.
Die Namen der festgenommenen Personen sind laut der New York Times bekannt. Zum einen handelt es sich um den 64-jährigen Alfredo Hawit, Präsident des nord- und mittelamerikanischen Fußballverbands Concacaf, zum anderen um Juan Ángel Napout, den Chef des Fußballverbands Honduras.
Bereits am 27. Mai sind vor dem Fifa-Kongress in Zürich sieben Funktionäre festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen mehrere Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben. Zeitgleich stellte die Bundesanwaltschaft belastende Dokumente sicher. Seither ermittelt die New Yorker Bundesanwaltschaft wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie des Verdachts der Geldwäscherei. Dabei geht es vor allem um die Vergabe der Fußball-WM im 2018 in Russland und 2022 in Katar.
(L'essentiel/nab)