Pro-Palästina-Auftritt«Hauptberuflich Israelhasserin» – Greta Thunbergs Verhalten empört
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat mit einem pro-palästinensischen Auftritt erneut Empörung ausgelöst. Scharfe Kritik folgte aus verschiedenen Lagern.
«Was ist los mit Greta Thunberg?» titelten am Montag die Süddeutsche Zeitung und der Tages-Anzeiger als Reaktion auf den Auftritt der schwedischen Klima-Aktivistin am vergangenen Sonntag. Die 20-Jährige hatte sich bei einer Demonstration in Amsterdam mit einem Palästinenser-Tuch auf die Bühne gestellt und gefordert, dass die Klimabewegung die Stimmen derjenigen hören müsse, die unterdrückt werden und die für Freiheit und volle Gerechtigkeit kämpften – dabei verurteilte sie weder die Taten der Hamas, noch positionierte sie sich klar gegen Antisemitismus.
Die Chefin der Grünen in Deutschland, Ricarda Lang, kritisierte Thunbergs Äußerungen daraufhin als «absolut unanständig». «Greta Thunberg missbraucht an dieser Stelle das absolut notwendige und richtige Anliegen des Klimaschutzes für eine einseitige Position zum Israel-Palästina-Konflikt». Noch deutlichere Worte fand der Präsident der Deutsch-israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck: «Das Ende von Greta Thunberg als Klimaaktivistin. Ab jetzt hauptberuflich Judenhasserin. 2000 Jahre europäischer Hass auf Juden wird ein neues Kapitel hinzugefügt», schrieb er im Onlinedienst X.
Fridays for Future Deutschland distanziert sich
Selbst die Bewegung, für die Greta Thunberg als Gallionsfigur dient, distanzierte sich erneut von ihr: Fridays for Future Deutschland sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur, nach den jüngsten Äußerungen fühle man sich im Kurs der vergangenen Wochen bestätigt. Für Antisemitismus sei in der Bewegung kein Platz, man werde sich weiter entschlossen entgegenstellen.
Die israelische Botschaft in Berlin kommentierte auf X, es sei «traurig, wie Greta Thunberg mal wieder die Klima-Bühne für eigene Zwecke missbraucht». Auf Englisch fügte die Botschaft den Aufruf «Keine Bühne für Antisemiten» hinzu.
«Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land»
Bereits auf der Demonstration selbst sorgten Gretas Äußerungen für Kritik: Während der Ansprache der Schwedin kam ein älterer Demonstrant auf die Bühne, zog Thunbergs Mikrofon an sich und rief hinein: «Ich bin für eine Klima-Demonstration hierher gekommen, und nicht für politische Ansichten.» Der Mann wurde von zwei schwarz gekleideten Männern von der Bühne gebracht. Nachdem sich der Tumult gelegt hatte, stimmte Thunberg in einen Sprechchor von Demonstrierenden ein: «Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land», riefen sie gemeinsam offenbar mit Blick auf von Israel besetzte palästinensische Gebiete.
Thunberg hatte im Vorfeld nicht nur erneut Position zum Gaza-Konflikt bezogen, sondern auch die umstrittene palästinensische Aktivistin Sara Rachdan auf die Bühne geholt, die unter anderem auf ihrem Instagram-Kanal Israels Premier Benjamin Netanjahu neben Adolf Hitler zeigt und die Angriffe auf Gaza mit dem Holocaust vergleicht.
Der Mann, der auf die Bühne stürmte, um Thunberg zu unterbrechen, heißt Erjan Dam. Er gab einen Tag später dem Magazin Spiegel ein Interview, in dem er sagte: «Ich habe Greta Thunberg immer bewundert. Aber wenn sie jetzt ständig über Palästina statt Klimaschutz spricht, tut das der Klimaschutzbewegung nicht gut.» Letztlich würde ihr Verhalten Menschen abstoßen, die anderer Meinung seien. Es würde aber um Klimaschutz gehen – ein Thema, das alle Menschen betreffe.
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