Konzert in Istanbul: Muse reagieren auf Boykottaufrufe

Publiziert

Gegen ErdoganMuse verschieben Türkei-Konzert nach Fan-Protesten

Wegen Boykottaufrufen und Kritik am Veranstalter sagt die Rockband Muse ihren Auftritt in Istanbul ab – das Konzert soll nun 2026 nachgeholt werden.

Muse reagieren auf Fan-Kritik und wollen nicht mit umstrittenem Veranstalter in Verbindung gebracht werden
Die britische Rockband will erst 2026 in Istanbul auftreten.
Der türkische Präsident steht wegen des Umgangs mit Kritikern erneut unter Druck.
1 / 5

Muse reagieren auf Fan-Kritik und wollen nicht mit umstrittenem Veranstalter in Verbindung gebracht werden

Nick Fancher/Jesse Lee Stout/Warner Music/dpa

Die britische Rockband Muse hat im Zusammenhang mit Boykottaufrufen in der Türkei ihr anstehendes Konzert in Istanbul verschoben. «Nach reiflicher Überlegung und Hören des Feedbacks unserer Fans, wobei wir ihre Bedenken voll und ganz respektieren, wird unsere Show in Istanbul nun auf 2026 verschoben», schrieb die Gruppe auf X. Damit solle sichergestellt werden, dass der Veranstalter nicht involviert sein werde. Das Konzert hätte ursprünglich am 11. Juni stattfinden sollen. «Vielen Dank für eure anhaltende Unterstützung, sie bedeutet uns alles. Wir sehen uns im Jahr 2026», hieß es weiter.

Tausende Nutzerinnen und Nutzer im Netz forderten in den vergangenen Tagen unter anderem den Sänger Robbie Williams und Muse dazu auf, ihre Konzerte in der Türkei abzusagen, weil der Veranstalter sich gegen die Boykottaufrufe ausgesprochen habe. Der Veranstalter zog sich daraufhin aus der Organisation aller Projekte zurück, wie der Chef der Firma auf X mitteilte.

Die Festnahme und Inhaftierung des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu hat neben unzähligen Protesten mit Hunderttausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Boykottaufrufe durch Regierungskritiker ausgelöst. Ein Aufruf richtet sich generell gegen regierungsnahe Firmen und Marken – es gab scharfe Kritik vonseiten der Regierung. Am Mittwoch wurde als Zeichen des Protests zu einem allgemeinen Konsumboykott aufgerufen.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen «spalterische Aufrufe und jene, die sie verbreiten» eingeleitet. In den sozialen Netzwerken wurden die Boykottaufrufe vielzählig geteilt. Die größte Oppositionspartei CHP hat ab kommender Woche wieder zu regelmäßigen Protesten aufgerufen.

Folgst Du uns schon auf WhatsApp?

Abonniere unseren Kanal, aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine News-Übersicht sowie spannende Storys und Unterhaltung zum Feierabend.

(dpa)

Deine Meinung zählt

0 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen