Prozess in Luxemburg«Achten Sie auf Ihr Verhalten» – Richter ermahnt Gerson Rodrigues
Vor dem Berufungsgericht in Luxemburg bestreitet Fußballer Gerson Rodrigues die Vorwürfe der häuslichen Gewalt. Zum ersten Mal persönlich.

Am heutigen Dienstagnachmittag hat der luxemburgische Nationalspieler Gerson Rodrigues für Aufsehen gesorgt: Er ist zum ersten Mal persönlich vor dem Berufungsgericht in Luxemburg erschienen. Im März vergangenen Jahres war der Fußballer in erster Instanz zu einer 18-monatigen Haftstrafe mit einer fünfjährigen Bewährungszeit verurteilt worden. Grund dafür waren drei Fälle von Gewalttätigkeit.
Zu den ersten beiden Anklagepunkten hatte Rodrigues wenig zu sagen. Er bestritt jedoch vehement, 2019 vor der Bar Saumur eine Person geschlagen zu haben. Detaillierter äußerte sich der Fußballer zur Nacht des 25. November 2022, die den dritten Anklagepunkt betrifft. «Ich habe Berufung eingelegt, weil ich mit dem, was über mich gesagt wurde, nicht einverstanden bin», erklärte Rodrigues.

Emilie Boland stellte Gerson Rodrigues in einer «Story» auf Instagram an den Pranger.
Seiner Darstellung zufolge habe er damals die Wohnung seiner Ex-Partnerin, der ehemaligen Miss Luxemburg Emilie Boland, aufgesucht. Dort habe er festgestellt, dass sie sich am Arm selbst verletzt hatte. Später soll sie sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und sich dort selbst im Gesicht verletzt haben. Der vorsitzende Richter zeigte sich skeptisch: «Sie hat sich selbst ins Gesicht geschlagen?» «Als sie aus dem Zimmer kam, war sie blutüberströmt», antwortete Rodrigues.
Der 28-jährige Mittelfeldspieler gestand ein, sich in jener Nacht respektlos gegenüber den Polizeibeamten verhalten zu haben. «Ich fühlte mich angegriffen, aber ich möchte mich aufrichtig für meine Worte entschuldigen», erklärte er. Die Staatsanwaltschaft forderte, das erstinstanzliche Urteil zu bestätigen und die Geldstrafe von 1500 auf 2000 Euro zu erhöhen.
Zum Abschluss der Verhandlung richtete der vorsitzende Richter mahnende Worte an den Sportler: «Sie sind ein Vorbild für viele Kinder. Achten Sie auf Ihr Verhalten.» Die Entscheidung des Gerichts wird am 30. April verkündet.
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