Ukraine-KriegPutin ordnet 36-stündige Waffenruhe für Freitag und Samstag an
Die Gläubigen sollten an den Gottesdiensten teilnehmen können, erklärt der russische Präsident. Die Regierungen der Ukraine und der USA sind skeptisch.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat kurz vor dem orthodoxen Weihnachtsfest eine 36-stündige Waffenruhe in der Ukraine angekündigt. Gemäß des Appells des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill habe Putin eine einseitige Feuerpause von Freitag ab zehn Uhr (MEZ) bis zum Samstag um 22.00 Uhr (MEZ) angeordnet, teilte der Kreml am Donnerstag mit. Die russische Armee soll demnach an der gesamten Front die Kämpfe einstellen.
Patriarch Kyrill forderte Feuerpause
Es ist das erste Mal seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine, dass Moskau eine vollständige Waffenruhe in dem Land ankündigt. Zuvor hatte der 76-jährige Patriarch Kyrill um eine solche Feuerpause gebeten. In einem Telefonat hatte zudem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Putin am Donnerstag dazu gedrängt, einen «einseitigen» Waffenstillstand in der Ukraine zu erklären.
«Angesichts der Tatsache, dass eine große Anzahl von Bürgern, die sich zur Orthodoxie bekennen, in den Kampfgebieten lebt, fordern wir die ukrainische Seite auf, einen Waffenstillstand zu erklären und ihnen die Möglichkeit zu geben, an Heiligabend sowie am Tag der Geburt Christi an Gottesdiensten teilzunehmen», erklärte der Kreml weiter.
«Waffenstillstand ist reines Propagandaelement»
Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hatte den Aufruf des Patriarchen Kirill im Onlinedienst Twitter zuvor als «zynische Falle» und «Propagandaelement» bezeichnet. Mittlerweile haben nebst ukrainischen Offiziellen auch Staaten wie die USA und Deutschland die Ankündigung kritisiert.