Kampf der KanadierRapper Drake holt Justin Bieber ein
Der kanadische Rapper hat sich mit «Hotline Bling» in neue Sphären gesungen. Was hinter dem Phänomen Drake steckt in sechs Punkten.

Er drückte diesem Musikjahr einen deutlichen Stempel auf: Als Drake vor ein paar Wochen das Video zur Single «Hotline Bling» veröffentlichte, war es im Netz sofort Diskussionsthema Nummer eins: Es hagelte Kommentare von belustigt bis begeistert, Memes und Gifs machten die Runden. Der Song hat bereits weit über 200 Millionen Plays auf Youtube und Drake beendet das Jahr als meistgestreamter Künstler auf Spotify. Und: Sein Album «If You're Reading This It's too Late», das er ohne Vorankündigung im Sommer veröffentlichte, war das erste, das 2015 in den USA Platin-Status erreichte – mit über einer Million verkaufter Exemplare.
Im Geschäft ist er ja schon lange. Von 2001 bis 2009 spielte Aubrey Drake Graham, wie der Kanadier mit vollem Namen heißt, in der Teenie-Serie «Degrassi: The Next Generation» mit. 2010 dann der Startschuss für die Musik-Karriere: Drake veröffentlicht sein Debütalbum «Thank Me Later», das direkt auf Platz eins der US-Charts einstieg. Bis heute hat er vier Studioalben herausgebracht, allesamt mit Erfolg, und seit «Hotline Bling» ist er neben Justin Bieber der wohl bekannteste Kanadier der Welt. Hier sind sechs Gründe, warum Drake heute so beliebt ist wie nie zuvor.
1. Er setzt sich von anderen ab.
Drake polarisiert, seit er Songs veröffentlicht. Während die harten Rap-Jungs ihn zu softie finden, lieben seine Fans (und die Frauen) die emotionale Seite an ihm. Damit hat Drake, trotz branchenüblichem Gepose mit Muckis, Klunkern und Autos seinen Platz in der Urban-Ecke gefunden, den er auch verteidigt.
2. Er macht sich zum Gespräch.
«Hotline Bling» beweist es: Wenn Drake etwas macht, gibt das zu reden. Er ist einer der Promis, von denen am meisten Memes existieren. Ob die Leute sich über ihn lustig machen oder ihn feiern, kann ihm letztlich egal sein. Denn der Erfolg gibt einzig ihm recht.
Weils so gut ist: Die besten «Hotline Bling»-Parodien im Video.
3. Er weiß, was er tut.
Wir kennen von ihm vielleicht nicht so viele Hits wie von Taylor Swift. Dennoch: Wer Songs wie «Hotline Bling» hört, weiß, dass Drake gute Produzenten um sich hat. Seine zugänglichen Texte kommen an, seine sonore Stimme ist zum Markenzeichen geworden. Außerdem ist Drake nach Features mit Rihanna, Eminem, Kanye West oder Jamie Foxx auch unheimlich gut vernetzt.
4. Er hat was zu sagen.
Drake hat ein gutes Händchen für Talente. Und mit Millionen von Social-Media-Followern hat er auch die Power, diese großzumachen. Zum Beispiel R'n'B-Überflieger The Weeknd. Drake war 2010 einer der Ersten, der dessen Gratis-Songs auf Twitter teilte. Für die kommenden Grammys hat The Weeknd sieben Nominierungen erhalten. Das gibt Drake Credibility.
5. Er ist nicht perfekt.
Bezüglich seines Äußeren gehen die Meinungen auseinander: Ist er jetzt heiß oder nicht? Wie ein typischer Teenieschwarm sieht der 29-Jährige auf jeden Fall nicht aus. Und sein Tanzstil ist weit weg von den perfekten Choreos von Chris Brown oder Jason Derulo. Das macht ihn sympathisch.
6. Er hat Geheimnisse.
Die Aura von Stars zehrt davon, dass man nicht gleich alles preisgibt. Das große Rätselthema bei Drake ist sein Liebesleben. Nachdem er dieses Jahr an den US Open wiederholt im Publikum saß, stellten sich alle die Frage: Läuft da was mit Tennisstar Serena Williams? Davor gabs Gerüchte um Affären mit Nicki Minaj, Rihanna oder Tyra Banks. Er hat einen Ruf als Playboy, aber eine feste Beziehung war keine dabei, von der die Welt etwas mitbekommen hätte.
(L'essentiel)