Luxemburg: Regierung bereitet sich auf neue Zecken- und Insektenarten vor

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LuxemburgRegierung bereitet sich auf neue Zecken- und Insektenarten vor

LUXEMBURG – Das Gesundheitsministerium bereitet sich auf eine Veränderung der Zeckenpopulation aufgrund der globalen Erwärmung vor.

Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen.

Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen.

Neben extremen Wetterereignissen führt die globale Erwärmung auch zu einer Veränderung der Tier- und Pflanzenwelt, die auch vor unseren westeuropäischen Regionen, einschließlich Luxemburg, nicht halt macht. So zeigte sich der DP-Abgeordnete Gusty Graas kürzlich in einer parlamentarischen Anfrage besorgt über «die neuen Zeckenarten, die in Luxemburg immer häufiger auftreten».

Gesundheitsministerin Paulette ist wegen jüngster Entwicklungen zwar nicht alarmiert, hält aber in einer Stellungnahme vom Dienstag das Auftreten neuer Arten und eine Veränderung der Zeckenpopulation in Luxemburg für sehr wahrscheinlich. «Dies birgt Risiken für Tiere, insbesondere für Hunde», so Lenert.

Kampagnen sollen vor Gefahren warnen

Das Vorkommen der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) hat seit 2019 deutlich zugenommen. «Vor allem im Süden des Landes. Aber wir haben bereits Berichte aus ganz Luxemburg», wie Alexander Weigand, Konservator in der zoologischen Abteilung des Nationalmuseums für Naturgeschichte (MNHN) der Stadt Luxemburg, bereits vor mehr als einem Jahr erklärte.

Zwar ist diese Art für den Menschen nicht gefährlich, doch die Vermehrung anderer Zeckenarten bereitet Sorgen. Die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind die gefährlichsten Krankheiten, die von diesen Spinnentieren übertragen werden. Allerdings sei in Luxemburg kein einziger Fall einer lokalen FSME-Übertragung festgestellt, erklärt Paulette Lenert. An Borreliose erkrankten 2019 insgesamt 23 Personen, 2020 wurden 47 Fälle registriert, im Jahr darauf 13 Fälle und 2022 wurde bislang nur ein Fall gemeldet.

In Anbetracht der Herausforderungen, die mit dieser Entwicklung verbunden sind, versucht das Gesundheitsministerium, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum «bei der Überwachung der Zecken» vorausschauend zu handeln. «Es ist geplant, regelmäßig Kampagnen durchzuführen, um die breite Öffentlichkeit über Zecken und Mücken sowie über die Möglichkeiten, sich vor ihnen zu schützen, zu informieren», so Lenert.

(th/L'essentiel)

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