Merkel spricht in Davos – «Riesige Lücke bei Finanzmarkt-Regulierung»

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Merkel spricht in Davos«Riesige Lücke bei Finanzmarkt-Regulierung»

Angela Merkel hat ihre Rede vor Top-Managern und Spitzenpolitikern in Davos für einen eindringlichen Appell genutzt, die Finanzbranche stärker an die Kandare zu nehmen.

Jeder Finanzplatz, jeder Finanzmarktakteur und jedes Finanzprodukt muss reguliert werden, hieß es 2009. «Wir sind heute weit davon entfernt», meint Angela Merkel.

Jeder Finanzplatz, jeder Finanzmarktakteur und jedes Finanzprodukt muss reguliert werden, hieß es 2009. «Wir sind heute weit davon entfernt», meint Angela Merkel.

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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehr Anstrengungen bei der Kontrolle der Finanzbranche angemahnt und vor neuen Turbulenzen gewarnt. «Ich sehe (...) noch eine riesige Lücke, was die Regulierung der Finanzmärkte anbelangt», sagte Merkel am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.

«Noch so eine Blase, die wir erzeugen und damit die Welt wieder in eine tiefe Krise des Wirtschaftswachstums bringen, wird sehr schwer zu bewältigen sein in Demokratien», sagte Merkel. Die Bürger verlören die Überzeugung, dass die Wirtschaft für den Menschen da sei. Auf Forderungen des britischen Premiers David Cameron nach EU-Vertragsänderungen ging Merkel nicht ein.

Schattenbanken regulieren

Die Kanzlerin verwies vor den Spitzen aus Politik und Wirtschaft auf die Vereinbarung der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) im Krisenjahr 2009, wonach jeder Finanzplatz, jeder Finanzmarktakteur und jedes Finanzprodukt reguliert werden müsse: «Wir sind heute weit davon entfernt.»

Die Regulierung der Schattenbanken müsse beim G20-Gipfel in Russland (September) eine zentrale Rolle spielen. Merkel mahnte zugleich die USA, bei der Einführung schärferer Eigenkapitalregeln für Banken («Basel III») mitzuziehen: «Denn ansonsten haben wir wieder eine globale Regelung, die nicht von allen umgesetzt wird.»

(L'essentiel Online/dpa)

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