LuxemburgRingen um Kostenübernahme für Psychotherapien geht in nächste Runde
LUXEMBURG – Seit 2017 verhandeln die CNS und der Verband für Psychotherapeuten über die Erstattung der Behandlung. Die CNS erteilte Erwartungen auf baldige Einigung am Dienstag allerdings einen Dämpfer.

Therapiesitzungen werden nach wie vor nicht von der Gesundheitskasse übernommen.
Die seit Jahren angekündigte Kostenübernahme von Psychotherapien durch die nationale Gesundheitskasse CNS lässt weiter auf sich warten. Die Verhandlungen zwischen CNS und der Fédération des associations représentant des psychothérapeutes au Luxembourg (Fapsylux) über die Erstattung der Kosten für Psychotherapiesitzungen sind laut einer Pressemitteilung der Gesundheitskasse am Dienstag ins Stocken geraten.
«Die Positionen bleiben heute so weit auseinander, dass der Verwaltungsrat der CNS bei seiner Sitzung am 14. September über das Scheitern der laufenden Verhandlungen entscheiden muss», heißt es darin. Man hoffe dennoch, die gesetzlich vorgesehenen Schritte fortsetzen zu können, damit die Kostenübernahme für die Leistungen der Psychotherapeuten im Laufe des Jahres 2023 möglich wird. «Mit großer Überraschung hat die Fapsylux die Nachricht erhalten», teilte der Verband auf L'essentiel-Anfrage mit. Eine Sitzung des Vorstandes sollte am Dienstagabend in Folge der CNS-Ankündigung stattfinden, um die weiteren Schritte zu besprechen.
Im April hatte der Verband eine Preisempfehlung von 175 Euro pro Sitzung an alle praktizierenden Therapeuten geschickt. Diese Empfehlung sollte «das Bewusstsein für den Preis einer qualitativ hochwertigen Sitzung schärfen», so der Verband damals. Die Patientenvertretung hatte die hohe Summe, die die Patienten in Luxemburg bisher selbst tragen müssen, scharf kritisiert. Die Piratepartei Lëtzebuerg forderte nach der CNS-Mitteilung, dass so schnell wie möglich eine Sitzung des Ausschusses für soziale Sicherheit in der Chamber einberufen wird.