Freiwillig verzichtetRobbens Elfmeter-Rache an Guardiola
Gegen Mainz musste Arjen Robben den Elfmeter auf Pep Guardiolas Anweisung Thomas Müller überlassen. Gegen Pilsen durfte der Holländer schießen, wollte aber nicht mehr.

Arjen Robben und die Elfmeter: Ein schwieriges Thema. Beim 4:1-Sieg in der Bundesliga gegen Mainz pfiff Trainer Pep Guardiola den Holländer zurück, als dieser in der 82. Minute beim Stand von 3:1 nach einem Foul an Bastian Schweinsteiger im Mainzer Strafraum sich schnurstracks den Ball schnappte und sofort zum Punkt lief. Die Anweisung des Spaniers war aber klar: Thomas Müller sollte schießen.
Der Holländer war stinksauer (siehe Video unten): Robben warf den Ball auf den Boden und verdrehte die Augen. Aber der Bayern-Flügel gehorchte, überließ Müller den Ball und der verwandelte souverän zum 4:1-Endstand. «Ich bin der Trainer, ich wollte diesen Spieler», klärte Guardiola später den kleinen Streit um den Elfmeter auf. «Ich möchte nicht viel darüber sagen. Das ist kein Thema. Wer schießt, ist egal. Hauptsache, das Ding geht rein», sagte Robben und versicherte mit Nachdruck: «Kein Problem!»
Robben lehnt dankend ab
Nun ja, so ganz hatte sich Robben mit der Bevorzugung Müllers wohl doch nicht abgefunden. Am Mittwoch im Champions-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen holte der Holländer in der 25. Minute höchstpersönlich einen Elfmeter heraus. Franck Ribéry schnappte sich sofort den Ball und brachte ihn zu Robben, damit dieser den Elfer treten kann. «Arjen, Arjen», rief Guardiola von der Seitenlinie. Doch der Holländer lehnte trotzig ab. So musste Ribéry übernehmen, der mit etwas Glück zum 1:0 traf.
«Ich will darüber nicht reden», sagte Robben nach der Partie. «Die Sache ist abgehakt und jedes Wort darüber zu viel. Wichtig ist für mich die Unterstützung meiner Mitspieler.» Ribéry sprach aus, was wohl die meisten gedacht haben: «Ich glaube, er war noch ein bisschen sauer wegen Samstag.»
Kahn: «Ein unnötiges Kasperltheater»
Guardiola bestätigte nach dem glanzvollen 5:0-Sieg nur, dass er Robben vor der Partie als Schützen auserkoren hatte. Warum dieser sich verweigerte, konte der Spanier nicht sagen: «Ich weiß es nicht. Aber ich schätze Spieler, die Elfmeter schießen wollen. Arjen hat eine große Persönlichkeit. Die Mannschaft weiß, warum Müller am Samstag schießen sollte.»
Oliver Kahn konnte das Theater bei seiner Analyse im ZDF nicht nachvollziehen. «Das ist ein unnötiges Kasperltheater, psychologisch unklug», sagte der langjährige Bayern-Keeper und brachte es damit auf den Punkt.
Robben darf den Elfmeter gegen Mainz nicht treten. (Quelle: Youtube)
(L'essentiel Online/pre)