ElfmeterschießenRote Karte wegen Kicker-Streit
In Ungarn können sich zwei Kicker nicht einigen, wer vom Punkt Maß nehmen darf. Der Schiedsrichter hat keine Lust auf das Theater und trennt die Streithähne mit einem Platzverweis.

Streit unter Teamkollegen ist eine leidige Sache. Erst recht, wenn sich die Streithähne während eines Spiels in die Haare kriegen. Davide Lanzafame und Leandro Martinez zeigen, wie Teamwork nicht geht: Die beiden Spieler von Budapest Honvéd streiten sich darum, wer den Elfmeter schießen darf.
Martinez, der Gefoulte, nimmt den Ball sofort nach dem Pfiff in Obhut. Doch Lanzafame stellt sich seinem Teamkollegen in den Weg, will ihm das Leder sogar klauen. Dieser ist auf die Attacke gefasst und dreht sich clever weg. Dann ist da noch der Trainer: Marco Rossi, wie Lazafame ebenfalls Italiener, fuchtelt wild herum und schreit Lanzafame irgendwas zu. Er scheint ihm sagen zu wollen: «Du, ja du!» Während sich die beiden noch immer um den Ball streiten, zeigt der Schiedsrichter Martinez die Gelbe. Nutzen tut dies aber nichts.
Noch immer springt Coach Marco Rossi auf und ab und das Theater auf dem Rasen nimmt seinen Lauf - bis der Schiedsrichter dem Ganzen mit der zweiten Gelben Karte ein Ende setzt. Diese kassiert Lanzafame und da dies schon seine zweite ist, kann er sich gleich auf den Weg unter die Dusche machen. Problem gelöst: Martinez läuft an und trifft. Der Schütze netzt fünf Minuten später nochmals ein und macht das 3:0 über Pecsi MFC klar.
Die Lösung: «Schere, Stein, Papier»
Ein Gratis-Tipp für die Streithähne: Im November 2011 machten die Gladbacher Marco Reus und Mike Hanke per «Schnick-Schnack-Schnuck» untereinander aus, wer den Freistoß treten darf. Hanke war als Schütze vorgesehen, weil dieser aber in der besagten Partie schon zweimal einnetzte, wollte Reus auch mal. «Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass wir das ausknobeln», sagte der heutige BVB-Spieler damals. Auch in München wurde auf dem Rasen schon mal geknobelt. Toni Kroos und Frank Ribéry haben es den Fohlen vergangenen Frühling nachgemacht. Der Gewinner hieß Ribéry.
Lanzafame ist ein «Klub-Hopper»
Lanzafame lancierte seine Karriere 2007 in Bari. Richtig Fuß fassen konnte der in Turin geborene Stürmer in seiner Heimat nirgendwo. Nach verschiedenen Stopps in Palermo, Parma, Turin (Juventus) und Brescia landete der heute 27-Jährige 2011 bei Catania Calcio. Für die Sizilianer kam er zu 13 Pflichtspieleinsätzen, netzte dabei zweimal ein und wurde vergangenen Sommer zu Grosseto in die Serie B ausgeliehen. Auch dort schlug er nicht ein. Seit Januar 2013 stürmt er nun in Ungarn. Ende Juni dürfte ein weiteres Kapitel folgen.
(L'essentiel Online/als)